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Planung  (Erstellt von MiMoto am 04.02.2010 Überarbeitet: 09.02.2010)

 

 

 

Eine Reise beginnt bevor man losfährt!

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Kennt Ihr das Gefühl man befindet sich auf einer Reise und mit den Gedanken ist man nicht bei der Landschaft und dem Motorradfahren sondern ständig denkt man daran was man eventuell vergessen hat oder ob man auch ein Zimmer findet und all die anderen Dinge die einen so beschäftigen.

Für erstgenannte Sorge gibt es diesen einfach Tipp sich eine Checkliste zu machen, da stehen dann Sachen drauf wie: Geld, Visa, Ausweis, grüne Versicherungskarte,  Auslandsschutzbrief,  Auslandskrankenschein, Aspirin, Kontaktlinsenflüssigkeit etc. und all der Kram den man meint zu brauchen.

Dies ist aber nur ein Teil der Planung der einen während der Reise entlasten kann und  somit dafür sorgt das man selber aufmerksamer und dadurch sicherer unterwegs ist.

Wann plane ich eine Reise, nun ja genaugenommen schon bei der Fahrt zur Eisdiele. Das Ziel war der Plan, der Blick geht sicher auch während der Fahrt mal auf die Tankuhr ob man auch hinkommt. Wir Menschen, eigentlich alle Lebewesen, planen immer wenn wir uns bewegen.

Stehen wir vor einer Treppe gehen wir da nicht gedankenlos hinauf, unbewusst entsteht in unserem Kopf ein Bewegungsentwurf, eine Abfolge von Muskelaktivitäten die für die kommenden Sekunden gebraucht werden, warum das so ist - wir können schneller gehen als wir denken können!  Wer es nicht glaubt versucht es mal mit geschlossenen Augen im selben Tempo. Das selbe tun wir auf dem Motorrad, wer nur unmittelbar vor das Vorderrad schaut fährt kaum schneller als 30km/h, um so schneller wir uns bewegen um so weiter müssen wir schauen, ohne einen Plan im Kopf bewegt sich nix.

 

 

Die Mitreisenden

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Die Tour alleine oder mit wem fahren ich und wann kann bzw. wann darf ich oder der oder die anderen. Hier einen Schnittpunkt zu finden kann schon zum Problem führen, aber wo ein fester Wille, ein verständnisvoller Partner - Ideal er oder sie will auch mit, und die passenden Reisemitfahrer gefunden sind,  ja dann kann es schon bald losgehen.

Geht die Tour über mehrere Tage sollte man sich sicher sein mit den Leuten die mitkommen. Nichts ist schlimmer als wenn die Mitfahrer nicht zueinander passen. Kennenlernen sollte man sich indem man im Vorfeld kleinere Tagestouren fährt. Die Chemie untereinander, die fahrerischen Fähigkeiten und die Interessen sollten passen. Leute die z.B. max. 150km am Tag Touren und jede Stadt erforschen müssen passen nicht zu einer Reise wo Tagesetappen von 300 bis 500km anstehen.
Wer Europaweit reist kommt nicht umhin auch mal Schotterstraßen zu befahren, jeder der mitfährt sollte solches auch bewältigen können, auch sollten Gebirgsstraßen der Kategorie 4 kein Problem darstellen, zumindest bei den Touren wo ich vorne bin.

Sind Camper und Hotel Schläfer dabei, solche Touren sind sicherlich möglich aber machen die Suche nach passenden Übernachtungsmöglichkeiten eventuell schwieriger.

Keine großen Touren mit Leuten die man nicht kennt. Wenn es dennoch mal dazu kommen sollte zu Anfang auch Ausstiegsszenarien für die Reise  besprochen werden. Dies dient beiden man will sich ja auch danach noch in die Augen schauen können. 

Ideal empfinde ich Gruppen von 2 bis 3 max. 4 Motorrädern. Je mehr umso schwieriger kann es sein ein Platz im Hotel zu bekommen, Camper haben es da eventuell einfacher, dies ist aber auch eine Frage der Reisezeit.

 

Andere Länder andere Sprachen: ja und.

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Ich kenne doch tatsächlich Leute die haben eine brillante Schulausbildung, sprechen sehr gut englisch und fahren nur in Länder wo man entweder Deutsch spricht oder man sich sicher sein kann das jeder 2te englisch kann.
Das gilt für fasst jedes Land in Europa, weit gefehlt, in Frankreich spricht man französisch, Fremdsprachen also  Englisch genauso selten wie Deutsch. Mag sein das ich Frankreich auch deshalb so liebe, deren Einstellung "Wer sich mit uns unterhalten will muss unsere Sprache sprechen" ist mir sehr sympathisch, geht mir nämlich genauso. Was Fremdsprachen angeht bin ich dumm wie ein Brot, dieser Teil meines Gehirns wird wohl für was anderes gebraucht aber nicht fürs Vokabeln behalten.
Wenn ich mit dem Motorrad reise will ich fahren und die Landschaft genießen und keine Konversation betreiben. Das kann dann Abends, wenn man alleine unterwegs ist, schon mal langweilig werden, dafür hat man aber auch Zeit Reiseerinnerungen zu schreiben, ein Buch zu lesen oder Hörbücher hören.
Wer in einer Gruppe unterwegs ist braucht sich um Unterhaltung keine Gedanken zu machen, was man an einem Tag einer Motorradtour erleben kann reicht für Wochen zum erzählen.
Zum Reisen braucht man nichts weiter als etwas Selbstvertrauen, nicht wählerisch bei den vorgesetzten Speisen sollte man sein, es kommt meist was anderes auf den Tisch als man glaubte, und immer eine Lächeln auf den Lippen tragen, man bekommt es in den meisten Fällen zurück. Für alle Fälle empfiehlt  sich ein Landes Reiseführer mit zu nehmen z.B.  Marco Polo

Zusammenfassend, auch wenn Du nur eine Sprache sprichst gibt es keinen Grund nicht in die Ferne zu reisen, nur Mut. Reisen bildet sagt man, es ist so, man kommt mit weniger Vorurteilen zurück. Reisen macht Glücklich! 

 

Der Grobplan: Sternfahrt, Rundreise oder beides.

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Am Anfang steht die Idee, meist aus einem Verlangen heraus mal wieder raus aus dem Alltag zu müssen. Das innere Glücksgefühl muss wieder aufgeladen werden.

Wer kommt mit, die üblichen Verdächtigen anrufen und Zeitraum abklopfen. Reiseziele besprechen. Der mit der Idee ist der der plant und der fährt in der Regel auch vorne, so ist es zumindest bei mir. Wenn andere eine Tour anfragen und ich entscheide mich dort mitzufahren macht dieser den Plan und ich fahr hinterher und halte die Klappe.
Warum ich das so hart schreibe, ein vernünftiger Plan bedeutet viel vorarbeite. Oft werden viele Kilometer abgespult, wenn dann jeder in der Gruppe meint während der Reise ständig den Plan besprechen zu müssen dann kommt man nicht von der Stelle. Das persönliche Befinden jedes einzelnen hat immer Vorrang, aber die Streckenwahl sollte kein Thema sein, es nervt einfach.

Nach diesen anfänglichen Gesprächen kommt es zu einem Grobplan, Frankreich oder Italien, Spanien oder alles zusammen. Die Kilometer, man sollte unterwegs nicht Reifen wechseln müssen. Dies ist abhängig vom Motorrad, bei meiner BMW hieß dies ab 5000km wird es kritisch, wie weit ich mit der KTM komme werde ich noch feststellen.

Ist das Reiseziel weiter weg z.B. Andalusien  und der mögliche Zeitraum eher kurz macht die Anreise mit dem Zug, PKW mit Anhänger, LKW etc. Sinn. In solch einem Fall bietet sich eine Sternfahrt an. D.h. ein Hotel welches über mehrere Tage unser Nachtquartier ist und von dort aus an jedem Tag in ein anderen Landesteil gefahren wird. Weiterer Vorteil von Sternfahrten, das Gepäck hängt nicht am Motorrad sondern liegt im Hotel.

Rundreisen, Idar-Oberstein wo ich wohne nach Biarritz, weiter östliche Richtung die Pyrenäen entlang, Cote Azure, nördliche Richtung die Route Napoleon über die Alpen wieder nach Hause.  Jeden Tag in einer anderen Stadt in einem andern Hotel, die schönste Art zu Reisen wie ich finde. Es ist bei kleinen Gruppen nicht nötig Hotels vorzubuchen, 2 bis 3 Zimmer findet man immer, in den Hauptreisezeiten sollte man die Urlaubshochburgen meiden, schon 30 Kilometer von der Küste weg und spätestens dann findet man auch ein freies  Nachtquartier ggf. früher als üblich mit der Suche nach einem Hotel beginnen.
Bei reinen Rundreisen kann man in kurzer Zeit weite Strecken zurücklegen, die Möglichkeit einer Auszeit für einzelne Teilnehmer ist  kaum gegeben was bei der Sternfahrt, wo es möglich ist auch noch als Vorteil genannte werden sollte.   

Die 3. Art des Reise ist die Kombination aus Rundreise und Sternfahrten

Auch wenn mir persönlich die Rundreise am ehesten liegt kann ich nicht verhehlen das es schon sehr schade ist wenn man Abends in einer Stadt wie Pamplona ankommt übernachtet und nächsten Tag Morgens früh sich wieder auf die Piste begibt ohne auch nur etwas von der Stadt gesehen zu haben. Um beide Interessen, das Touren sowie das Kulturelle, zu vereinen, bietet sich die Kombination aus beiden an - Rundreise und Sternfahrt. Bei besonderen Wegpunkte zwei anstelle nur einer Nacht verweilen, so kann jeder wie er mag diesen Tag nutzen, die einen machen eine Sternfahrt die anderen schauen sich die Stadt an, so hat jeder das was er sucht, einziger Nachteil man braucht mehr Zeit.
 

Fazit: Um alle unter einen Hut zu bekommen ist die Kombination aus beiden am ehesten geeignet allen einen Gefallen zu tun, nur wird halt der Reiseradius in der Regel kleiner weil die Zeit die allen zur Verfügung steht in der Regel begrenzt ist. Wer aber ans Kap Finsterre will und nur 10 Tage Zeit hat und alles mit dem Motorrad fahren möchte dem wird keine andere Möglichkeit bleiben als jeden Tag seine Kilometer abzuspulen.

 

Die Feinplanung (Karte, GoogleEarth und Navigationsgerät)

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Früher, so um die Jahrtausendwende, gab es bei mir nur die Papierkarte, meist Michelinatlas fürs grobe und Michelinkarten 1:200.000, Ideal ist diesem Maßstab für Straßentouren. Teile daraus habe ich kopiert oder aber die Karte selbst gefaltet und im Kartenfach im Tankrucksack verstaut. 

Auf der Karte waren dann mit Textmarker die Routen eingezeichnet die man fahren wollte. Das ging damals und geht auch noch heute. Nachteil: Häufiges Orientieren auf der Karte während der Fahrt ist nicht ganz ungefährlich, Hilfsmittel wie Plastilin (Knete) die man auf die Klarsichtfolie drückte um den letzten Blickpunkt schneller zu finden funktionieren nur wenn es trocken ist,  die Variante mit Blech unter der Karte im Kartenfach und dem Magnet auf der Folie geht zwar auch im Regen aber finde ich dann doch etwas zu aufwendig, die Variante mit den 2 kleinen Magneten jeweils auf der Innen und Außenseite der Klarsichtfolie macht die Folie auf Dauer blind und oft geht der Magnet doch irgendwie verloren.

Heute im Zeitalter der bezahlbaren Navigationsgeräte läuft es anders, ja ich behaupte sogar besser wenn nicht sogar sicherer. Die Planung beginnt aber wie schon damals mit der Karte, ohne Karte mache ich es nicht, es wäre zwar auch ohne möglich aber Papier ist auch hier geduldig, selbst mit Navigationsgerät auf dem Motorrad habe ich immer eine oder mehrere Karten dabei. Die Übersichtlichkeit und der Informationsinhalt einer Karte ist unübertroffen.

Auf der Karte werden die wichtigen Wegpunkte markiert, danach werden die Straßen ausgesucht, die schönsten Straßen findet man nur auf der Karte. Diese Auswahl der Wegpunkte und Straßen wird in den Computer übertragen und verfeinert. Daraus entsteht die Route. Der Umgang mit dem Navigationsgerät, wie groß die Routen sein sollten, vermeidbare Fehler usw. findet Ihr unter dem Menüpunkt  Navigation.

Diesen ersten Plan überprüfe ich dann mit GoogleEarth. Die Garmin - GPS - Geräte Nutzer, wie ich, haben das dabei mitgelieferte Programm "Mapsource" auf ihrem PC installiert, dort im Programm gibt es unter dem Menüpunkt "Ansicht" den Menüpunkt "in GoogleEarth ansehen", wird dieser angeklickt wird die geplante Route in GoogleEarth dargestellt und man kann seine Route dort virtuell abfahren. Dabei entdeckt man schnell denn ein oder anderen Fehler oder findet schönere Strecken die man dann im PC anpasst.

Da bei meinen Rundreisen meist keine Hotels vorgebucht werden, wenn man es dennoch tut ist man gezwungen die Tagesetappe  bei Wind und Wetter komplett zu Ende zu fahren und man  ist auch sonst unfreier in seinem Handeln, Sorge ich aber dennoch dafür bei der Routenplanung im Umkreis der Route und der zu  erwarteten Tagesendpunkte ein paar Hotels als Wegpunkte zu markieren, die, sollte man kein Hotel an der Strecke auf Anhieb finden, dann gezielt angefahren werden können. Dies hat auch den Vorteil das man die Preise im Vorfeld schon mal klären kann und nicht in die Kostenfalle tappt.  

Die Feinplanung wird dann, wenn gewünscht, nochmals mit den Mitfahrern abgestimmt und gegebenenfalls angepasst.

 

Vor Reiseantritt 

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Das Motorrad mit der kürzesten Reichweite gibt die Streckenlänge zwischen den Tankstopps vor.  Das ist logisch sollte aber auch dem der Gruppe vorausfahrenden bekannt sein. Besonders an Wochenenden und Feiertagen sollte in dünn besiedelten Gebieten bereits bei 50% gefahrener Wegstrecke nach dem letzten Tankstopp sobald möglich wieder getankt werden.  

Das letzte Motorrad der Gruppe sollte mit dem sichersten Fahrer unterwegs sein. (siehe auch  Gruppendnamik )

Alle Teilnehmer sollten vor Fahrantritt ihre Handynummer austauschen. Geht mal einer verloren findet man sich so schneller wieder.

Auslandsschutzbrief für die ungeplante Rückreise nach Panne, Unfall etc. sollte jeder haben. Will man es als Reiseführer ganz besonders gut machen verteilt man noch Notfallnummern die in den bereisten Ländern für schnelle Hilfe sorgen. In den Marco-Polo Reiseführern und auch über Internet findet man sowas.

Sonderwünsche einzelner sollte  man kennen, bzw. vor Antritt der Reise abfragen z.B. Raucherpausen. Bei allen Pausen nach dem Befinden erkundigen. Letzter Tipp: Seit nett zueinander!

Dann kann es losgehen.

 

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Gruß
Michael

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