Hinweis: Diese Technik immer nur auf gerader Strecke üben (..insbesondere das
Runterschalten..), erst nachdem man den Bewegungsablauf sicher beherrscht ist es
auch gefahrlos in Schräglage möglich!
Warum das denn, werden sich einige Fragen, darum weil es eine Möglichkeit des
Fahrens darstellt die es uns erlaubt wesentlich ermüdungsfreier voran zu kommen,
und zwar die Technik ohne Betätigung der Kupplung (..nur beim Motorrad..) zu
schalten und dabei keinen Mehrverschleiß des Getriebes und definitiv einen
geringeren Verschleiß der Kupplung zu haben.
Eines vorweg, auf dem Weg zum perfekten "Schalter ohne Kupplung" kracht es
gelegentlich im Getriebekasten, diese hört sich aber immer schlimmer an als es
ist und bei den heutigen Getrieben kaum noch ein Problem, beim nächsten
Ölwechsel sind dann 3-4 Spänne mehr am Magneten der Ablaßschraube, das war es
aber auch schon. Wer es beherrscht, und dafür brauchen manche nur eine Tour, hat
definitiv keinen Mehrverschleiß im Getriebe da diese Schalttechnik zu einem
drehmomentfreien Zeitpunkt der Geriebezahnräder stattfindet.
Wichtig beim anhalten und losfahren brauchen wir immer die Kupplung!
Beginnen wir mit dem Hochschalten, es ist das einfachste bei dieser Technik, man
beschleunigt und kurz bevor der nächste Gang eingelegt werden soll legt man am
Schalthebel bereits einen leichten Druck zum hochziehen mit dem Fuß an, indem
Moment wo wir vom Gas gehen (..Wichtig: nicht vergessen es muss der Fuß am Hebel
bereits leicht nach oben drücken!..) entlastet das Getriebe, der Mitnehmerkranz
der das jeweilige Zahnrad antreiben wird dann von seiner Schaltgabel aus dem
aktuellen in den nächsten Gang geschoben, somit in das nächste Zahnrad springen,
wenn ihr es richtig gemacht habt fasst geräuschlos, wenn der vorgelegte Druck am
Schalthebel zu schwach war gab es dies unangenehmen Geräusche und ihr müsst doch
die Kupplung ziehen, ..nicht entmutigen lassen wir haben ja noch vier Gänge nach
oben vor uns, ...also Druck eventuell stärker (..man kann da nichts
kaputtmachen, nur mut..) und vom gas gehen, es schaltet und ihr gebt wieder gas.
Ihr werdet sehen, es macht richtig Freude wenn es mal klappt.
Wenn ihr das sicher beherrscht kommt das Runterschalten, hierzu ist immer etwas
Zwischengas notwendig, um dies exakt einzuüben ist es von Vorteil das meist viel
zu große Gaszugspiel auf fasst null reduziert wird, es geht auch mit Gaszugspiel
aber dann halt nicht so exakt und gelegentlich kracht es oder es kommt zu einem
deutlichen abbremsen des Hinterrades was am Anfang ganzschön erschrecken kann,
höher drehen ist wichtig!
Also zuerst einmalig den Gaszug spannen, dabei sollte das Motorrad an sein und
auf dem Ständer stehen (..bitte den Leerlauf drin haben..), solange die
Gaszugeinstellschraube drehen bis ihr merkt das die Drehzahl des Motors sich
erhöht, dann wieder etwas entspannen.
Wenn ihr das gemacht habt den Lenker an den linken und dann an den rechten
Anschlag drehen, dabei darf die Drehzahl sich nicht erhöhen, wenn doch das Spiel
noch etwas erhöhen, wenn ihr das erledigt habt die Gaszugmuttern wieder kontern
und Ihr dürft losfahren.
1. Gang, wir beschleunigen leicht oder hart (..jedem das seine...) Druck an den
Schalthebel legen, Gas zu 2 Gang rastet geräuschlos ein, wieder beschleunigen
und so weiter bis in den dritten oder vierten Gang, ..das haben wir ja geübt und
beherrschen es auch schon perfekt.
Runterschalten tun wir immer im Schiebebetrieb, d.h. wir fahren z.B. 100km/h und
gehen vom Gas dass das Motorrad sich durch die Motorbremsung verlangsamt, nun
geben wir dieses mal aber wirklich nur leichten Druck auf den Schalthebel nach
unten, leicht deshalb weil im Schiebebetrieb die Mitnehmer nicht so stark an die
Zahnräder gedrückt werden und dann auch ohne Zwischengas aus dem jeweiligen
Zahnrad rausdrücken lassen, dies aber nicht in das nächst kleinere Zahnrad
einrasten wird und es halt wieder krachen könnte, keine Angst "mehr sein als
schein". .
Also wir sind im Schiebebetrieb, leichten druck auf den Schalthebel nach unten
und nun kurz Zwischengas geben und im selben Augenblick den Druck am Schalthebel
erhöhen, da wir das spiel im Gaszug gegen null gebracht haben wird der Motor
auch sofort kurz hochdrehen, dabei wechseln die Lastpunkte bei den Zahnräder und
dem Mitnehmer (..drehmomentfreier Zeitpunkt..), so dass vom großen in den nächst
kleinern Gang geschaltet wird und auch dies fasst geräuschlos. Wie schon
beschrieben, sollte das Hinterrad kurz blockieren war das Zwischengas zu gering,
etwas mehr, es klingt kompliziert ist es überhaupt nicht und wer es durch Übung
beherrscht kennt kein Getriebekrachen mehr.
Dies geht vom 6 bis zum 1 Gang und umgekehrt. Man hat immer eine Hand frei, wer
mal den ganzen Tag Motorrad fährt kann zwar 500km auf der Autobahn mit 12
Gangwechseln auskommen, wer aber durch Berg, Tal und Städte fährt zieht unter
umständen 1000 mal daran, und bei einer ordentlichen Kupplung kann das pro Zug
schon mal 1kg sein, tolle Leistung an einem Tag 1to mit den Fingern zu ziehen.
Noch eines was wichtig ist, es stimmt nicht das diese Art des Schaltens die
Schaltgabeln mehr verschleißen lässt, es stimmt nur für die Lernfase da hier ein
bewusstes vordrücken hilft diesen Vorgang leichter zu erlernen bis er
automatisch sitzt, wer es kann wird beide Vorgänge gleichzeitig machen ohne
vorher bereits Druck auf die Schaltung zu geben und somit ist die Belastung auf
die Schaltgabel die selbe wie wenn ich schalte und kuppele, in beiden Fällen
befindet sich das Getriebe in einem drehmomentfreien Zustand.
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Viel Erfolg wünscht,
Michael
