Reisebericht: Vogesen und Jura (Erstellt von MiMoto am 13.04.2010 Überarbeitet: 16.04.2010)
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Die erste mehrtägige Tour im
Jahr 2010
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Tag 1
Tag 2
Fotos
GPS Video
Etwas großspurig diese Aussage es waren denn erstmal nur 3 Tage aber die
hatten es in sich. Alle die wir mehr oder weniger unsere Verpflichtungen
haben können leider nicht immer dann fahren wenn es das Wetter zulässt
sondern müssen die Straße unter die Räder nehmen wenn unsere Arbeitgeber
oder unser Terminplan sagt ja es geht. Das muss in der Regel schon Tage vor
der Reise geklärt sein, so war es auch dieses mal. Drei Tage sollen es
werden und Rainer konnte erst am Samstag und dann bis Montag der kommenden
Woche also vom 10. bis 12. April. 2010 mitfahren.
Am Anfang der Woche sah es mit dem Wetter noch ganz gut aus aber umso näher
das Wochenende kam um so ungünstiger entwickelte sich der Temperaturverlauf
und diese Tendenz sollte so dann auch über die drei Tage sich fortsetzen,
erster Tag so lala, letzter Tag brrrrr.
Aber Eins nach dem Anderen. Für Rainer war es jedenfalls anders wie sonst.
Seine alte Bandit hatte zwei Wochen zuvor bei einer Nachmittags Tour,
Getriebetechnisch den Geist, nach gerade mal etwas über 160.000km,
aufgegeben. Niedergeschlagen fand er aber eine fast baugleiche Maschine in
erheblich besserem Zustand und etwas mehr als 20.000km und das für ein Taschengeld,
diese wurde nun zum Erstenmal von Ihm ausgeführt.
Erste Bilder hatten zwar eine etwas merkwürdigen Eindruck hinterlassen da an
dieser Bandit ein recht merkwürdiger Frontscheinwerfer montiert war, der aber
nach erster Besichtigung hier bei mir Zuhause einen durchaus besseren
Eindruck hinterließ als ich befürchtete. Jedenfalls besser als sein
damaliger 4-kant Scheinwerfer alla Zündapp Bj. 1964.
Black Terminator - Rainer alias Glider der Schreckliche
Wie üblich bei diesen Ausfahrten reist Rainer am Freitag Abend bei mir in
Idar-Oberstein erstmal an, über dem Feuer brutzelten schon 4 Stücke
Spießbraten. Wir quasselten den ganzen Abend, es waren ja schließlich seit
der letzten Tour schon wieder 4 Monate vergangen, es gab also viel zu
erzählen.
1. Tag, Samstag den 10.04.2010
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Pünktlich um halb 9 Uhr ging es los. Wenn wir Hunsrücker in die Vogesen
fahren, tun wir dies meistens über die B270 nach Kaiserslautern und dann
über das Johanneskreuz durch den Pfälzer Wald. Wer sich die Karte anschaut
erkennt das diese Route, wenn man wie wir Autobahnen nach Möglichkeit
meidet, der günstigste Weg ist.
Die genaue Route wie wir gefahren sind kann jeder der mag nachfahren, einfach
die Daten über den GPS Link herunterladen.
In Bitche angekommen wurden erstmal 2 Erdbeertörtchen von mir verdrückt.
Frisch war es und die Kalorien brauchte ich zum innerlichen
Nachheizen. Der Milchkaffee tat ein übriges dazu.
Patisserie Antoine in Bitche >>Wegpunkt<<
Anfangs bei gerade mal 7° später bei 10° Grad, etwas Sonne und kein Regen
ging es von Bitche weiter nach La Petite Pierre, Phalsbourg an
Grand Soldat vorbei auf der D44 zum Col du Donon hinauf. Dann
ging es gut einen Kilometer weiter auf der D392 als wir die Straße verließen
und auf einen Försterweg wechselten der uns nach Le Raine de la Vierge
führte.
Die Routenplanung ging also grob von Nord nach Süd, und dann kreuz und quer
immer weiter in den Süden.
Von Westen kommenden ging es später über Saales nach Steige
die alte Bergrennstrecke herunter, macht immer wieder Laune, bis fast nach
Sélestat bei Kintzheim wieder nach Osten bis Thannkirch
und Bergheim runter nach Ribeauvillé weiter nach Adelsbach
zum Col de Fréland weiter nach Orbey. Bis hier hin hatten wir
sicher unser 1000 Kurven schon hinter uns, wäre es etwas wärmer, es wäre
perfekt gewesen.
Wir wussten von einem Forumsbekannten (danke an Herbert) das die Route
des Crétes noch eine Woche vorher gesperrt war, dennoch war die letzte
Woche recht warm gewesen also sind wir am Lac Blanc vorbei gefahren
bis zum Col Du Calvaire dort wo die D61, die Route des Crétes
beginnt, leider ohne dafür belohnt zu werden.
Col Du Calvaire, die des Crétes ist nicht
passierbar.
Es war nun schon fass halb sechs, ab 18 Uhr wollten wir die Augen für ein
Hotel offen halten. Zuerst ging es die D148 weiter Richtung Col Du
Bonhomme als wir dann wieder auf einen Försterweg wechselten, dieser
hinterließ jedenfalls bei mir bleibenden und somit guten Eindruck. Dieser
Weg ist jedenfalls eine deutliche Abkürzung zur D23 und führt nach
wenigen Kilometer nach Rudelin.
Auf den Michelinkarten wird er als gefährliche Strecke geführt was aber
lediglich durch die vielen umgefallen aber von den Waldarbeitern beiseite
geräumten Bäumen unterstrichen wird. Für Straßenmaschinen ohne Probleme zu
befahren nur halt nicht nach dem Geschmack vom Rainer, zumindest nicht an
diesem Tag zu dieser Zeit.
Von Rudelin sind wir weiter nach Kruth gefahren wo wir zwar
ein passendes Hotel fanden dort aber keine Zimmer frei waren. Der Hotelier
nannte uns aber zwei Hotels im folgenden Ort Saint-Amarin wo er eines
davon empfahl. Den Wegweiser dahin fanden wir schnell aber auf dem Weg zum
Hotel konnte man Zweifel bekommen weil es eine sehr schmale Straße weit den
Berg hinauf führte, nach 10 Minuten waren wir aber dann endlich da und waren
positiv überrascht.
Das Hotel und das Restaurant hielt was es von außen versprach, klare
Empfehlung.
Auberge Du Mehrbächel
>>Wegpunkt<<
Gut gegessen und eine Flasche Rotwein später ging es auch schon in die
Falle. Die erste Ausfahrt, wenn auch "nur" 444km, spürt man schon ganz
deutlich in den Knochen.
2. Tag, Sonntag den 11.04.2010
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Herrlich wenn man so geweckt wird.
Aber frisch war es, gerade mal 4° Grad aber das sollte erstmal nicht stören.
Am Vorabend hatte wir die weiterfahrt besprochen. Auch wenn die des
Crétes gesperrt war so endet sie am Grand Ballon. Hier von
unserem Hotel aus war dieser keine 10 Kilometer entfernt und es führt eine
kleine Straße hinauf zu ihm, diese wollen wir uns heute als erstes
vornehmen, vielleicht kommen wir ja drüber und machen dort weiter wo wir
gestern fasst hätte auch aufhören wollten.
Für französische Verhältnisse sehr gut gefrühstückt, Wurst, Käse, Marmelade,
weichgekochte Eier, alles da was das Herz begehrt und guten Kaffee. Ich war
heute in Hochform, so ein Frühstück ist dann das Pünktchen auf dem i.
Es dürften bereits 8° Grad gewesen sein als wir unter vollem Sonnenschein
und gefühlten 5 Grad mehr uns auf den Weg zum Ballon machten. Die Straße war
schnell gefunden und wir waren nach kurzer Zeit oben. Die letzten Meter zum
Ballon hoch war erstmal nur eine kleine Schneefläche die den Weg versperrte,
hätten wir auch ohne Probleme bewältigt, nur war abzusehen das es weiter oben
nicht besser werden würde also entschlossen wir uns wieder so wie wir
gekommen waren herab zu fahren, was bei dem schönen Sträßchen keine Qual
war.
Die Abfahrt über Geishaus nach Moosch erwies sich dann als
echtes Kurvenparadies, leider viel zu schnell waren wir da schon wieder
runter. Bei Bitschwiller Lès Thann ging es über die Route Joffre
zum Col du Hunsrück hinauf und nach Masevaux hinunter.
Dort angekommen musste ich zu meiner Freude feststellen das der Ballon
d'Alsace offen war. Also Richtung Gipfel auf die D466 zum Lac
d' Alfeld. Es folgt ein der schönsten Auffahrten in den Vogesen. Bei
herrlichem Sonnenschein fuhren wir zum Gipfel und wäre ich nicht so dusselig
gewesen hätte ich auch davon ein Video hier präsentiert, allerdings hatte ich
durch einen Bedienungsfehler an der Kamera diese leider nicht gestartet. Als
wir oben waren und ich meinen Fehler bemerkte waren die Wolken da und ich
war mehr als enttäuscht, schade dann ein anderes mal.
Über die Südabfahrt fuhren wir nach ein paar Bildern nach Giromagny,
dann weiter nach Westen wo eine Schmale Straße, die D16 ab
Plancher-Bas Richtung Norden führte, dort trafen wir auf Dalai Lama.
Links Dalai und rechts Lama :-)
Keine Ahnung wie die nette Dame wirklich hieß, aber das Lama ist ein echtes
Lama, genaugenommen waren es zwei, die Frau und Ihr Partner durchwanderten die
dortigen Wälder mit den beiden Lamas als Lasttiere. Mich überrascht in den
Vogesen so schnell nichts mehr, vor gut einer Woche hatte ich Trampeltiere
in der Nähe von Bitche fotografiert.
Die D16 erwies sich als Sackgasse, läuft sie doch parallel zum Ballon d'
Alsace auch auf gut 1000 Meter in die Höhe, als uns ein Schneefeld die
Weiterfahrt versperrte. Also wieder zurück und dann weiter Richtung Jura.
Regen Kontakt hatte ich seit gestern schon mit
Jojo, einem guten
Bekannten von so mancher Motorradtour, der war gerade da unten im Jura mit
Uli seiner Partnerin und meinte nur das es dort verdammt kalt wäre. Er
befand sich auf dem Weg in die Vogesen und ich konnte ihm leider auch nichts
besseres erzählen. Somit war es egal wo wir da unten herumfuhren, Hauptsache
wir fuhren und machten uns auf den Weg nach Altkirchen. Dort wurde
dann erstmal in einem Restaurant Milchkaffee zur Stärkung der Lebensgeister
eingeflösst. Aber jeder dem schonmal so richtig kalt auf der Maschine wurde
weiß das man mit einer kurzen Rast keinesfalls sich so wärmen kann das es
lange anhält.
Mit mehr oder weniger frost in den Glieder ging es von Altkirch
weiter nach Hirsingue, Leymen, Lucelle wo wir den
Schweizer Schlagbaum nicht überqueren aber an einer Schweizer Tankstelle
für umgerechnet 1,18€ pro Liter tanken.
Weiter nach Courgenay, Saint-Ursann an der Doubs
entlang. In Saint Hippolyte lehnt Rainer einen weiteren Kaffee ab
also ging es rechts über die Brücke weiter der Doubs entlang bis Gigot
wo uns der Weg weiter nach Le Locle in der Schweiz führte. Dort
kehrten wir in dem selben Hotel / Pension ein wo ich schon vor mehreren
Jahren mit Schorsch und Uli einkehrte.
Ein kalter aber sehr schöner Tag ging warm zu Ende. Die Dusche nach der
Fahrt, das warme Zimmer, einfach nur auf dem Bett liegen und genießen wie
das pochen im Körper die restliche Kälte herausdrückt. Ein Moment des
vollkommenen Glücksgefühls.
Der Wirt kannte mich zwar nicht mehr ich aber ihn und er erzählte das seine
Enkelin mittlerweile 4 Jahre alt sei, seine Schwiegertochter war damals
Schwanger als wir dort waren. Er zeigte voller stolz Fotos eines kleinen
aufgeweckten blonden Mädchens.
Mit Wein und gutem reichlichem Essen ging dieser Tag zu Ende. Im
Wetterbericht sprachen sie von Aprilwetter am kommenden Tag, was wir
erlebten war tiefster Winter, Gott sei dank ohne Niederschlag, zumindest
nicht in der Schweiz. Denn bekamen wir am 3. Tag erst ab Landau ab, mit 8°
Grad war es eine warme Schauer.
Zufrieden und ohne Zwischenfälle kamen wir beide Zuhause an, wegen dem
Wetter haben wir uns über tief gelegene Straßen durch die Schweiz gemogelt
und kurz hinter Basel auf die A35 geschafft. Tag drei wäre somit
erzählt.
Tourdaten:
1. Tag 444km
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1.) Von Geishouse zum Grand Ballon. (360p, 480p, 720HD)
2. Route Joffre, Col de Hunsruck -------------------------------------------------- Danke fürs lesen, Michael
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