...sich selbst neu Erfinden KTM 690 R Enduro Umbau KTM Basel - Defy Series Kit


Auf natürlichem Weg wird man einfach nur älter ohne das man sich da irgendwie anstrengen muss, anders ist es wenn man sich gegen Entwicklungen des Marktes und des Mainstreams stemmt und neue Wege gehen möchte, einfach aus einer Idee heraus neues versuchen. Nicht noch schneller, noch mehr Leistung sonder weniger mehr sein lassen.


Bei mir hat es 2009 begonnen, ich war ein ambitionierter Straßenfahrer, am liebsten mit meiner Frau als Sozia unterwegs. Da weitere Kinder kamen war es dann nur noch ich und der jeweilige große Tourer den ich chauffierte. 2009 wagt ich dann den Sprung auf eine große Enduro, Sprung ist gar nicht so übertrieben, diese Höhen sind erstmal zu erklimmen, obwohl einiges weniger an Gewicht ist das Händeln solch ungewohnt hoher Maschinen erstmal eine hohe Hürde.


Das erste Jahr war dann tatsächlich von einigen umfallern begleitet, man hält an einem schrägen Parkplatz an, steht eigentlich ganz sicher und merkt zu spät das man auf Splitt sich abstützt, alles los lassen und Sprung. Ich übertreibe nicht das in den ersten 12 Monaten mir das 4 mal passiert ist. Und dann nicht mehr, warum, theoretisch müssen meine Beine gewachsen sein was natürlich quatsch ist, nein man lernt es mit der Zeit und braucht dann nicht mehr drüber nachdenken. 


Nun hat man so eine Enduro und dann will man natürlich diese in dem Gelände bewegen wofür sie ja eigentlich auch beworben wird, und da merkt man schnell das noch weniger, und damit ist Gewicht gemeint, auch hier mehr ist. Geländefahren bedeutet, Stock, Stein, Schlamm und in der Regel auch viel langsameres Fahren als wie auf der Straße und das erhöht zwangsläufig auch die Möglichkeit das Motorrad auf der Seite abzulegen um es dann wieder aufzuheben.  Wenn man das ein paar mal getan hat kommt man je nach körperlichem Zustand durchaus ins Grübeln.


Die KTM Adventure 990 kam nun langsam in die Jahre, das Federbein hinten wurde langsam weich, 52000km sind ein weiterer Grund mal über den Tellerrand zu schauen was der Markt so bietet, aber die Entwicklungen gehen meiner Meinung schon seit Jahren in die falsche Richtung, immer mehr Leistung, KTM‘s neue 150PS ....fürs Gelände, nein die neue Adventure wurde gebaut um im Multi und BMW GS Revier zu räubern aber nicht um ein Exot unter den Reiseenduros zu bleiben, die letzte echte ENDURO in der Motorradklasse um 1000ccm war die 990er und das ist nun vorbei.


Was tun. Nachdenken. In der Praxis sieht eine Motorradreise doch so aus das man ein paar Hundert Kilometer auf Straßen anreist, Bundes oder Nationalstraßen fährt man so zwischen 90 und max. 120km/h Autobahnen bin ich auch selten schneller als 140km/h unterwegs alles Zahlenwerte wo es doch keine 120 oder 150PS braucht. Wer aber soviel Leistung fährt fährt auch mit dem dazugehörigen Gewicht herum, große Bremsen, für die Leistung muss alles etwas dicker dimensioniert sein und schon geht es jenseits der 200kg Marke los, 240kg habe die heutigen (Reise) Bikes in der Leistungsklasse doch mindestens, die Klappmesser mal aussenvorgelassen.


2012 waren André und ich mit unseren dicken Brummern auf einer echt  gepflegten Schottertour durch Frankreich und ein wenig Italien, nicht wenige kennen den dazugehörigen Film ja schon.  


Da kam an Schotterpisten in dieser Region so alles unter die Räder was Rang und Namen hat, man kann auch sagen das man mit denn Adventurers, BMW und KTM, dass auch alles geschafft bekam nur man hat auch erfahren was es bedeutet Tagelang diese schweren Maschinen in solchem Gelände zu bewegen.


Hier ist auch die Keimzelle gelegt worden für was neues, anderes als immer nur größer, schneller, schwerer.  


Gesucht wurde also ein Eierlegendeswollmilchschwein, eine Maschine die alles kann, dabei deutlich leichter ist, die zwar weniger Leistung haben wird aber durch weniger Eigengewicht nicht viel weniger an Spitzigkeit bietet, bei ähnlichem Wind und Wetterschutz. Sie muss auch kein Sofa sein da wir nur allein unterwegs sein werden.


Da es so was direkt auf dem Papier nicht gab waren leider Ideen gesucht und gesucht hat André jeden Tag und wurde fündig, ein kleiner KTM Händler in Basel hat sich spezialisiert auf Leute wie wir. Die Basis ist die KTM 690r Enduro ein Einzylinder ähnlich wie der der Straßenvariante 690 Duke die ein echter Flitz ist und mit einer Motorcharakteristik aufwartet wie man sie einem Einzylinder noch vor ein paar Jahren nicht zugetraut hätte.


André war jedenfalls schnell Feuer und Flamme, ich angetan von der Idee aber doch skeptisch was den Motor angeht. Also wurde kurzerhand eine 690r von Stefan Kümpel, meinem KTM Händler aus Bad Kreuznach, mir auf den Hof gestellt und ich konnte sie ausgiebig testen


Es war November, es war Arschkalt und feucht und eigentlich hatte ich keine Bock zu fahren, von dem Motorrad selber sprang kein Funke zu mir rüber, ...diese Kiste sollte ich gegen meine Adventure 990 tauschen, dieses fantastische Bike, mir wie auf den Leib gebautes Motorrad. Ich war doch sehr mit mir am kämpfen, sicher es kommt ja noch ne Verkleidung dran und noch viele andere Feinheiten aber das hier war wie Mofa fahren, zwar mit einem mächtig geilen Motor der mich tatsächlich mit seiner Spritzigkeit aber auch seinem Druck aus dem Keller und Drehfreude überzeugte, wirklich ein Motor der zum Touren fahren geeignet ist.   


Es hat ein paar Tage gedauert und der nervende André brachte mich dann tatsächlich dazu mit Stefan in Verhandlung zu gehen. Heraus kam ein super Preis für meine Adv. die er in Zahlung nahm aber auch gleichzeitig ein deutlich unter Preisliste liegendes Angebot für zwei Baujahr 2013 690 r Enduros.


Das Geschäft war gemacht und KTM Basel beauftragt unsere Maschinen umzubauen, was dann aber doch länger dauerte als gedacht. Im Februar wollten wir mit unseren neun umgebauten 690er auf Frühlingsfahrt an die spanische Grenze fahren. Tatsächlich war dort schon sowas wie Frühling, wir hatten da tatsächlich ein kleines aber passendes Zeitfenster getroffen wo man den Frühling spürte, wir hatten auch unsere KTM‘s dabei nur der Umbau wurde wiedermal verschoben. Machte nichts, so lernten wir die Motorräder halt in ihrem Urzustand fahren und lieben.


Wenn ich bedenke wie lange es noch dauerte bis wir hier Zuhause wieder sowas hatten wie „Frühling“ war das ein echter Glücksfall, das gilt fürs Wetter und für die Motorräder. Wir hatten mächtig unseren Spass und auch André war nun auch meiner Meinung das der Motor schonmal alles hat was ein Tourenmotorrad braucht, er drängte bis dahin zwar auf diese Maschine aber selber den 690er Motor war er noch nie gefahren.


Zuhause wieder angekommen vergingen dann noch etliche Wochen bis endlich das GO kam das die Maschinen nach Basel sollten, alle Teile, insbesondere die Tanks waren nun endlich da und es konnte umgebaut werden.


Und nun ist es soweit aus dem schwarzen Schwan wurde eine echte Schönheit.



(..ich weiss, ist eine reine Geschmackssache und es ist absolut ok wenn es Euch nicht gefallen sollten ;-)..) 

Das Original, 152kg, 68Ps, 12 Litertank innerhalb des Rahmenhecks

Das KTM Basel Quest Kit, ca. 170kg, 68Ps, 32 Liter in drei Tanks

Die ersten größere Testfahrt steht in der kommende Woche an, die 50km Hausrunde bestätigt aber schon das es passt, prima Wind und Wetterschutz, weiterhin sehr Handlich trotz voller Tanks und Bums der voll und ganz reicht.

Natürlich muss man auch eines Festhalten, die Frage der Wirtschaftlichkeit stellt sich nicht, für das Geld was die 690er nach dem Umbau kostet hätte man auch eine 12er GS bekommen, und der Wiederverkauf wird sicher nicht annähernd bei dem stehen wo die 12er GS gehandelt werden. Man muss es wirklich vom Einsatzzweck her sehen und ein bisschen den drang gegen den Strom zu schwimmen sollte man auch haben.


Die Unterhaltungskosten sind günstig, der Verbrauch erwarten wir bei etwa 5 bis 5,5 Liter und die Serviceintervalle auf erfreulich hohem Niveau, nur alle 10.000km muss die 690er in die Werft, Versicherung und Steuer nicht der Rede wert.



In den Reiseberichten die dieses Jahr folgen werde ich ab und an auf meine / unsere Erfahrungen mit der Maschine eingehen, freut und leid mit Euch teilen.



In diesem Sinne,

allen eine wunderbare

unfallfrei Saison 2013


Euer


Michael /mimoto :-)

Der Defy Series Kit von:

KTM 690 R Enduro von :

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Gewichtsverteilung
Vorne 81,5 kg, Hinten 95,0 kg

Gesamtgew.  176,6 kg  VOLLGETANKT !
(T-Volumen vorne 2 x 8 Liter, 
Hinten 1x 16 Liter)