Andalusien, Landschaft voller Gegensätze
3. Tag, Mittwoch den 25.03.2009
Der Felsen, ob man ihn wirklich so nennt weiß ich nicht aber wenn man schon
viele Kilometer vor Gibraltar diesen Berg der gut 80% der Fläche von Gibraltar
ausmacht sieht kommt man auf diesen Namen. In einer relativ flachen Landschaft
steht auf einer Landzunge dieser Kollos von Berg mit etwas mehr als 400 Meter
Höhe. Bei klarem Wetter sahen wir ihn bereits 80 km entfernt von den Höhen über
der Stadt Estepona.
Gibraltar wäre, wenn Norman sich am Vortag nicht gemeldet hätte, bereits
gestern das
Reiseziel gewesen, da er aber einen recht weiten Anfahrweg hatte und wir uns den
Felsen genauer anschauen wollten ließen wir dieses Ziel fallen und machten es am
Tag 3 zum Hauptziel.
Über Estepona mit Blick nach Gibraltar (mitte), links davon im Dunst
Afrika!
Die Anfahrt geht problemlos über die Autobahn, angekommen lotste mich das Navi quer durch die Stadt und Don Duke pfiff mehrmals wenn er irgend welche Schilder sah die wohl in andere Richtungen zeigten als ich gelotst wurde. Irgendwie hatte er an diesem Tag das Bedürfnis mir seine Andalusien 1:200000 Karte vor die Nase zu halten und Vorschläge machen zu müssen wie wir fahren könnten.
Dann kam die Grenze, nicht 2mal mussten wir die Pässe zeigen, nein 3 mal! ...Europa und Schengen wo bist du?
So einen Grenzkontrolle habe ich zuletzt 1987 an der Östereichisch -
Ungerischen Grenze erlebt, was soll es wir waren drin oder sagt man drauf. Schon
merkwürdig wenn man Quer über eine Start und Landebahn fahren muss um
in eine Stadt zu kommen, leider ist gerade kein Flugverkehr gewesen als wir dort
waren.
Ganz schön vollgestopft dieses Gibraltar, Menschen und Autos in Massen. Obwohl
zu Großbritannien gehörend kein links, sonder rechts Verkehr, das wir aber unter
Briten sind sieht man sofort an den Schulen wo wir vorbei fahren, dort tragen alle
Kinder Schuluniformen, finde ich gut so was nur mal so
angemerkt.
Die Seilbahn, um auf den Felsen zu kommen ist gut ausgeschildert, was mich aber nicht davor bewahrt falsch abzubiegen, dann aber nach kleinem Umweg einen freien Parkplatz gleich findend, die Bikes abstellend und zur Seilbahn schreitend. Ein davor wartender selbsternannter Tourismusführer eine Tafel uns vor die Nase hält und vorrechnet das wir mit ihm und seine Taxi a.) mehr sehen, b.) billiger rauf kämen und wir c.) dankend ablehnten weil wir dem Vogel nicht trauten. Demnach sollte die Seilbahn 22 € kosten was sich aber als völlig falsch herausstellte da für etwas um die 4 € pro Nase die Auf- und Abfahrt bezahlt war, so ein Gauner.
Zügig ging es die 400 Meter hoch auf den Felsen, und was für einen Ausblick.
Oben angekommen sehen wir schon die ersten Berberaffen, einer hält eine Tüte mit Chips in der Hand und dem andern läuft das Wasser im Mund zusammen, kommt aber nicht an den Affen ran der die Tüte hat. Ich denke das die Chips einem Touristen entwendet wurden, kann aber auch nicht ausschließen das irgend eine Hirnie die dem Affen einfach überlassen hat.
Auf der Aussichtsplattform hat man einen phänomenalen Ausblick, ganz schön hoch wenn es senkrecht 400 Meter hat.
Hier könnte ich mich Stundenlang aufhalten. Nach einiger Zeit und einer
größerer Anzahl Fotos gehen wir weiter als mir nach einiger Zeit diese beiden
Rukka Äffchen vor die Linse laufen... :-)
Immer wenn man eine Tüte Chips bräuchte...
Irgendwann ging es dann nochmal runter vom Felsen zu den Bikes. Kaum angekommen und Don Duke zückte wieder seine Andalusien 1:200000 Karte und drückte mir ein Gespräch auf's Ohr mit folgendem Start: "Man könnte doch..." Leicht genervt erwiderte ich: "..dann fahr Du vor!" und die Diskussion war im Keim erstickt, die Karte verschwand für den Rest des Tages und friede war.
Ein wenig ging es noch ins Hinterland von Andalusien aber ohne echte Highlights, Don Duke alias Schorsch drückte sein Hinterteil und wir nahmen Rücksicht, als wir kurz nach 16 Uhr am Hotel waren hatte Schorsch aber auch garnichts dagegen das wir verbleidenden 2/3 noch eine Runde Ronda hin und zurück uns vornahmen und 3 von 3 waren glücklich.
Genial war das heute, der Felsen und Ronda up and down.
Das muss ich jetzt auch noch erzählen (oder wie Schorsch meint "lästern"), das Abendessen:
Am Nachbartisch hatte ein älteres rüstiges französisches Ehepaar schon am Vorabend gesessen. Schorsch der sehr gesellig veranlagt ist begrüßte alles was sich bewegte herzlichst, so auch wieder an diesem Abend dieses Paar, gehört sich ja auch so.
Er trillert also ein "Bonsoir Madame et Monsieur" über den Tisch was die rüstige Französin (keine Angst Doris, könnte seine Mutter gewesen sein) freundlichst erwidert, allerdings zu glauben scheint Schorsch könnte noch mehr als diese 4 Worte, ein Gesprächssalbe geht einseitig über den Tisch und Schorsch kontert mit einem perfekten "oui Madame" wahrscheinlich weil im gerade nicht "Hilfe" auf französisch einfällt. Sie zeigt auf den laufenden Ventilator an der Decke was Schorsch entgeht, weil er beim Grinsen die Augen zupetzt und Madame zeigt nun auf das geöffnete Fenster und sagt "brrrrrrrrr" ...ich erwidere nur "Schorsch, der ist kalt!" und prompt macht Ihr Mann das Fenster zu und läst den Ventilator abstellen. Seitdem hatte die Dame den Namen "brrrrrrrrrr" weg und damit gelang es mir bis zuletzt dem Rainer ein paar Lachttränschen aus den Augen zu drücken, herrlich wie im Film.
Als nun klar war das Konversation mit dem Nachbartisch nur nonverbal möglich war, sprach man verbal wieder deutsch an unserem Tisch. Schorsch lies dann langsam durchblicken das an dem kommenden Tag die Tour nach Granada, und die damit verbundenen 500km, ihm etwas zuviel und er deshalb diesen Tag auslassen wollte, dafür aber am Freitag dem letzten Tag unserer Reise wieder dabei sei. Kein Problem, warum auch nicht.
Nach dem Abendessen verabschiedeten wir uns brav von Madame Brrrrrrrr und Ihrem Mann und gingen in die Hotelbar, keine Details aber es wurde recht lustig.
Fotos des dritten Tages: KLICK
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