Reiseerinnerungen: Sardinien


Zur Erinnerung, unsere erste Nacht auf Sardinien verbrachten

wir hier: http://www.hoteldondiego.com/IndexTed.html


Für die Eiligen, hier nun gleich der Film von Sardinien, die ersten Minuten beinhalten eine Zusammenfassung der letzten Tag vom Reisebeginn bis Bonifatio die andere Hälfte zeigt die schönsten Momente von Sardinien. Den Reisebericht von Sardinien findet ihr unten dort ist auch ganz unten ein Link zu meinen Fotos im Reiseforum. 

Der gestrige erste Tag auf Sardinien war irgendwie, weiss nicht, blöde, einige Schotterstrecken die als Sackgasse endeten oder einfach zu heftig wurden so das wir umdrehten, landschaftlich bisher einfach nur langweilig aber es waren ja auch erst ein paar Kilometer.


Das Hotel am Vorabend war dafür eine nette Überraschung die den Abend versüsste und den ersten Eindruck erstmal wegkehrte aber dennoch, irgendwie war für mich ein fader Zustand erreicht. 


André hatte über seine Reisefibel ein weiteres Hotel herausgesucht das wir direkt anfuhren.


Nach 1-2 Stunden irgendwo in einem Park kamen wir an. Landschaftlich hat sich bisher nix geändert, recht  monotone wirklich langweiliger Teil der Insel.


Unser Hotel war der erste richtige Farbklecks auf Sardinien. Mit uns waren vielleicht 6 Gäste hier.


Hotel Resort Orlando, heisst wie unser Hund, was ein Zufall. N39° 56.168' E9° 29.848'


Wir bezogen unsere Zimmer legten das Gepäck hab und fuhren mit unseren DefyKit 690ern ganz ohne Gepäck hinaus. Ein paar Routen aus Andrés Routenfible galt es zu erkunden. Das wurde zu einer recht enttäuschenden Nummer. Zwar gab es ein paar schöne kurvenreiche Strecken aber alle Routen die wir versuchten waren nach ein paar Kilometer mit einem Zaun oder Tor blockiert. Also umdrehen und weiter.


Die letzte Strecke die wir fahren wollten führte über einen kleinen Hügel der in Richtung unserer Unterkunft führen sollte, André fuhr vor und ich nach, ich machte aber nach ein paar hundert Meter einfach halt, ich wollte hier nicht weiter. Ich weiss nicht aber das war ne glatte Arbeitsverweigerung, keine Ahnung, ich fühlte mich mich auf dem Motorrad als wären 2 bar Luft in den Reifen und die Druck und Zugstufe

des Fahrwerks wären auf block, ob es an der harten Sitzbank lag die mir die letzten Synapsen in der Verbindung Hirn-Hintern blockierte,

ich weiss es nicht, ich weiss nur hier in diesem Moment wollte ich nicht mehr.


Auch wenn ich jetzt weit vorgreife, dass führte letztlich dazu das nach dieser Tour die Kiste in die Garage kam und ich mich für den Rest des Jahres im Golfclub anmeldete und die 690er verkauft wurde. Ich hab keine Erklärung, das was bei der TransPyrenäa so perfekt passte auf der TransTrinitas nicht mehr so war....Kopfsache?


André kam schon bald wieder nach unten und wir fuhren über die Straße zum Hotel.


Wir entschieden an dem Abend einen Ruhetag einzulegen was wir auch taten und sicher nicht die schlechteste Entscheidung war, was wir noch nicht wussten, schöner wird die Insel zwar an machen Plätzen schon aber wirklich gefallen wird sie uns nicht mehr.




Denn Ruhetag verbrachten wir anfangs auf der überdachten Terrasse, der Dunst war weg und die Sonne brannte, sah schonmal besser und von den Farben richtig nett aus. Am Nachmittag trieb es uns auch unter die Sonnenschirme und ab und an in den kühlen Pool.


Der Tag tat wirklich gut. 


Wir waren hier auf Höhe von Arbatax etwa 10km von der Ostküste entfernt und die kommenden Tage werden wir einen halben Bogen im Uhrzeigersinn an Cagliari vorbei fahren bis Buggerru an die Westküste. Von dort soll es dann wieder nach Cagliari gehen, dort auf die Fähre wo es in Neapel weiter geht.


Am 05.Juli war wieder Fahrtag, über die SS98 bis nach San Pirano, also vom Inland bis an Küstennähe ging es bis an den Südzipfel nach Cala Caterina, es war schon später Nachmittag als wir hier ankamen, den ganzen Tag mit einem Heissluftfön vor unserem Helm unterwegs,35° minimum....  Da wollten wir doch wieder in ein schönes Hotel, fanden auch gleich eines, war ein nettes Haus direkt am Strand, wir sind ja keine Kostverächter, also rein an die Rezeption und mal nett gefragt was denn ein Zimmerlein kostet.... 420€  und der Arsch grinste dabei noch, kommen also 2 Verdurstende an die Quelle und dann diese Antwort. 


So billig, was ein Loch, da steigen wir nicht ab.  (Hotel Caterina N39° 06.481' E9° 30.741'  noGo)


Die haben doch einen Kopfschuss.... 


Also weiter, so ungefähr 4 km, haben wir ein zwar nicht am Strand gelegenes kleines urgemütliches Hotel gefunden, etwas weg von der Straße,das war ein richtiger Glücksgriff, tolle wenn auch kleine Zimmer so um die 80 € wenn ich mich richtig entsinne. (Hotel Sarenada N39° 08.684' E9° 29.695'  sehr zu empfehlen)

Auf der anderen Straßenseite gab es einen "Italiener"...ist hier jetzt wohl nichts ungewöhnliches  wo wir guten Fisch assen und die Stimmung war wie man es vom Süditalienern erwartet, fröhlich und sau laut. 


Bevor es auf die SS98 ging mussten wir natürlich da hin wo allen Sardinenurlaubern fotografieren zum "Wahrzeichen" von Sardinien auf nach Arbatax, dieser Felsen mit dem viereckigen Loch drin. 


Also Leute ehrlich  , auch wir haben nur dieses Foto geschossen, das kann ich verstehen, wenn wir aber gewusst hätten das wir hier auf einem Parkplatz auf der Rückseite von einen "Marcado", einer Müllhalde nicht unähnlich stehen, und es das eigentlich auch schon alles ist was man hier fotografieren tut, hätten wir den Weg nicht unter die Räder genommen. 


Dann fuhren wir weiter entlang der Küste soweit es ging, die Hauptstadt Cagliari umfuhren wir nördlich um

bei Capoterra wieder in Küstennähe zu kommen, vermutlich der hässlichste Fleck auf der Insel.



Buggeru der letzte Abend auf Sardinien.


Zuppa di cozze (italienische Muschelsuppe)


Lebensweisheit: Esse niemals etwas was schon vom Klang her eine Lebensmittelvergiftung verspricht.

Geduscht, gedöst, treibt uns der Durst, der Hunger in die Stadt, naja was heisst Stadt, vom Charme könnte hier auch ein mexikanischer Western gedreht werden, fehlen eigentlich nur die Kugelbüsche die vom Wind durchs Dorf gerollt werden,keine 100 Meter weiter ein "Italiener", gut besucht, vielleicht der einzige im Ort. Eigentlich ganz nett wenn bloss unsere Stimmung nicht wäre.


Sardinien ist nicht unser, wird nicht unser, es ist nicht nur die Hitze, Landschaftlich bis auf schöne Küstenabschnitte ist es nachdem wir auf Korsika waren nur ne langweilige Wüste, ja die Straßen, wir haben sie gesehen auch die Jungs die mit 180 Sachenan uns vorbei rauschten, freies Fahren wie auf der Nordschleife ohne fiese Kurven bei meist beliebiger Linie mit viel Gripp und keinen kümmert es, hier kann man seine Geschwindigkeitsrausch bei wenig Verkehr ausleben.


Die Schotterstrecken aus Andrés Reisefibel waren bis auf wenige Ausnahmen nicht durchgängig fahrbar, mitten im Nirgendwo einfach ein Zaun, Tor, Kette vor, fertig, umdrehen und der Rest war nix für mich, hier kämpfen, wofür, ein Pass im eigentlichen Sinne mit tollem Panorama gibt es hier nicht (doch einen  ). Wer Endurofahren möchte da gibt es viel schönere Flecke mit massenweise schöner Strecken aber nicht hier auf der Insel.


Also der letzte Abend, die Fähre morgen nach Neapel ist gebucht und bezahlt, irgendwann gegen Abend legt sie in Cagliari ab, wir können also in aller Ruhe morgen Vormittag los. Also in die Speisekarte geschaut, den erste Gang hab ich ja schon erwähnt. Wir sind beide down, bleiben nicht lange nach dem Essen Sitzen und gehen zu Bett.


Irgendwann in der Nacht werde ich wach, es rührt in meinem Magen, aus dem Rühren wird ein Tanz, als wäre eine große Eunectes murinus in mir am werken und spätestens als die Übelkeit aufkommt begreife ich was passiert, ich schaffe es so gerade auf den Lokus, mache erst garnicht den Versuch den Kopf über die Schüssel zu halte sondern schnappe mir gleich den Mülleimer, setze mich aufs Porzelan, keine Sekunde zu früh. Es ist unfassbar was diese Nacht abgeht, schweiss gebadet, alle Körperöffnungen leeren sich selbst dann noch als sie

schon leer sind, ich hab das Gefühl meine Eingeweide wolle sich herauswinden. Dann immer dieser kurze Zeitraum danach, vielleicht sind es 5 Minuten die man Ruhe hat, ich geniesse es solange es geht als die Krämpfe wieder beginnen, das Nasenblute was noch passiert und nicht aufhören will ist wirklich das kleinste Problem. So geht das ein paar Stunden weiter.   


Ich bin morgens nicht sicher ob ich aufstehen kann, versuche wenigsten zum Frühstück zu kommen, nur für einen Tee, aber diese Gerüche, ständig muss ich ein Würgen unterdrücken, 2-3 Schluck heissen Tee schaffe ich, mach mich schnell hoch weil in mir will er nicht bleiben. Noch ein paar Stunden bitte ich André liegen bleiben zu können, so gegen 11-12 Uhr geht es so einiger maßen, total fertig machen ich mich mit Andre auf nach Cagliari.


Direkt am Hafen in einer Galerie suchen wir uns ein Kaffee, essen kann ich noch nichts aber ein Kaffee geht, was ein köstliches Getränk. Wir reden wirklich böse über diese Insel, aber das ist nur unsere Wahrnehmung auf dieser Reise hat und kann keine Bedeutung für andere haben.

André stellt auf einmal die Frage was sollen wir in Neapel. Ich erzähle vom Appenin, dieser wunderschöne Höhenzug wo es max. 20° sein wird, aber irgendwie ist auch André mürbe. Ich kann es eigentlich nur meinem Zustand zuschreiben das ich meinen Widerstand gegen eine Routenänderung aufgeben, es fällt auch einfach als der Vorschlag kommt, lass uns wieder nach Korsika, nochmal eine Nacht in Bonifacio verbringen. Bonifacio ist das Lösungswort, scheixx auf die Fähre, auf die Kohlea auch, dann geht alles ganz schnell.

Wir müssen uns sputen bis 20 Uhr müssen wir an der Fähre für Korsika sein, ganz oben im Norden von Sardinen in Santa Teresa Gallura.

Über die Autobahn (131) gehts im eilgalop Richtung Nord, selbstreden das hier Sardinen keine Chance mehr haben kann zu überzeugen. Pünktlich erreichen wir die Fähre und setzen über, ich fühle mich wie Columbus als er Amerika entdeckte als wir auf Korsika ankommen, wieder ganz Mensch.


Dennoch die Reise ist vorbei, wir planen bereits Morgen in Bastia mit der Fähre auf den Kontinent überzusetzen und recht zügig nach Hause zu kommen.


Im selben Hotel wie vor 3 oder waren es 4 Tagen übernachten wir, geniessen den Abend bei gutem Essen und Wein, buchen bereitsdie Fähre für morgen.



Wegen der Fähre hatte André und ich Reiseübelkeitstabletten dabei, auch ich bin empfindlich wenns schaukelt, das André es übel wird alleine durch das Brummen der Schiffschraube diese Erfahrung musste er auf der Hinfahrt von Genua nach Bastia erst machen. Jetzt für die Rückfahrt brauchten wir beide ne Tablette, kaum sind wir mit der Fähre, die uns nach Savona bringen wird, an Givaglia einer kleinen vorgelagerten Insel mit

Leuchturm ganz im Norden von Korsika vorbei, peitscht ein östlich stürmender Wind 2 Meterwellen auf die Backbordseite der Fähre, dass schauckelt mächtig, machte aber auch irgendwie die Überfahrt nicht langweilig.


In Martigny (Swizze) verbrachten wir rechts des Kreisels in einem Hotel direkt an der Hauptstraße den letzten

Abend, abgefunden mit dem Verlauf der Tour aber auch ernüchtert. Wenn wir mit der TransPyrenäa ganz oben waren, so haben wir mit der TransTrinitas irgendwie den Bodensatz erreicht und das konnte selbst Korsika nicht retten.


Vielleicht liegt es auch nur ganz alleine an uns beiden, das Jahr darauf die Kroatien-Italien Tour war ja

nur für mich ein Highlight, da war auch ordentlich Sand im Getriebe und wenn ich an die letztjährige Tour mit Kai denke...  In einem Ruderboot müssen alle gleich ziehen sonst fährt man im Kreis.


Aber vielleicht sind Männer kurz vor, um und kurz nach 50 auch in einer Art Mänopause, mein Nasenbluten

hat schliesslich auch aufgehört.


Erwähnenswert, André hat von Martigny nonstop sich auf den Weg gemacht nach Hamburg, selbst mit seiner gepolsterten Sitzbank - autsch.


Das war es, ENDE! 


Hier noch die Links zu den Fotos: Die Komplette Reise im Reiseforum gibts >>hier<<.

Und Fotos von Sardinien:

>1.Fotoserie< 

>2.Fotoserie< 

>3.Fotoserie<

>4.Fotoserie< 

>5.Fotoserie<

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