Schweiz - Östereich - Italien
    /  (Süd Tirol) - Slovenien



Alle Jahre wieder Sommerurlaub, der Urlaub wo die Kinder große

Ferien haben und sich alle, und das sind in meinem Fall auch die

Schwiegereltern, also wir uns auf die Reise begeben, ausser mein

Vater der ist dieses Jahr im Renovierungswahn und bleibt daheim,

Ziel der Reise wie soooo häufig ist Süd-Tirol.


Manch einer wird nun aus mehreren Gründen die Hände vor den Kopf

schlagen, „immer wieder Süd-Tirol“, „Schwiegereltern“, „Kinder“,

„eigene Frau dabei“.... und weiss der Teufel was einem an Urlaub

noch so alles an Bildern in den Kopf schwingt, vielleicht aber

auch nicht schon wieder so eine Reisebericht von Mimoto...


Es gab diese Momente bei mir durchaus auch wo ich dachte:

„...ohhh schon wieder...“ und auch gab es schon Tage wo

ich von Teilen meiner Schwiegereltern genervt war (menschlich, sorry

Heinz..) wie der sicher auch von mir, aber im großen

und ganzen sind diese Urlaube recht harmonisch und von Vorteil

vor allem dann wenn man auch noch kleine Kinder im Gepäck hat

die man im Generationenwechsel für ein paar Stunden tauschen

kann. Grundsätzlich, es funktioniert nicht nur wegen den

Vorteilen, kann man so sicher nicht in allen Familien behaupten.


Während ich das hier schreibe geht‘s mir übrigens genauso... wieder so ein Reisebericht von mir... ewig grüßt das Murmeltier, und ich merke schon, dieses mal schreib ich nicht viel, ihr seit hiermit vorgewarnt oder beruhigt.


Für 2013 hatte ich aus solch einer Urlaubsziel-Depression heraus dann auch Ende letzten Jahres Slovenien als neuen Urlaubsort kreiert, ganz Familienoberhaupt der die Hose an hat, dass so mal durchdrücken wollen, aus der buchstäblichen Erfahrung bzw. Befahrung von 2011 als ich mit Rainer/Glider mal dort war und an nur 2 Tagen aller meiner Vorurteile die ich gegenüber Slovenien hatte beraubt wurde.


Nun, jener Abend Ende 2012, kennt ihr das Gefühl wenn ihr wenn alle da sitzen und man den Vorschlag macht und wirklich alle Gesichtszüge der Menschen gegenüber einfrieren, man innerhalb einer Sekunde erkennen muss das wird nix. Naja, ich blieb erstmal stur, kann doch nicht sein das es immer dahin geht wo der Rest hin will nur ich zähle nicht, ....dass ist „so“ aber ja auch nur die halbe Wahrheit - muss ich dann auch einwerfen. ..ich hohl mal etwas aus..


Dem aufmerksamen Leser meiner Reiseberichte wird ab und an schon aufgefallen sein das ich im Jahr schonmal öfter alleine mit dem Motorrad unterwegs bin und da kam auch die Frage auf ob ich für Urlaub bezahlt werde, diese feinen Spitzen gibt es natürlich auch Zuhause, die beiden Kinder im großen und ganzen Pflegeleicht, Malte wird bald 3 und Marlon 10 Jahre, bedürfen dennoch der Aufsicht, tja und Spannungen gibt es dann schon wenn Papa mal wieder glaubt mit dem Motorrad unterwegs sein zu müssen, Frau fängt an die Tage zu zählen wo Mann nicht daheim war, in 2012 angeblich XX* Tag (*mittlerer zweistelliger Bereich), diese Aussage die ich erstmal anzweifelte aber bewiesen bekomme, so wird das Eis verdammt schnell saudünn und manN überlegt sich ob nicht hier und da gewisse Kompromisse notwendig wären, Verhandlungsmasse gibt es ja jetzt.


Die Strategie: Slovenien obwohl schon beerdigt erstmal in der Hinterhand gehalten, stur darauf herum reitend und bei den vereinzelnden Gemetzeln nicht aus der Hand gebend, würde noch nützlich für 2013 sein.


André der in ähnlich misslicher Lage ist, nicht jetzt der Reiseziele wegen - dort ist man flexibel, aber der jährliche Ausgang mit dem Motorrad, an nicht unerheblichen Tagen meiner XX Tage war er ja 2012 beteiligt, hatte dieses Jahr von seiner Frau deutlich gesagt bekommen was geht und was nicht und im ersten Halbjahr waren das gerade mal 12 Tage in die Toskana mit mir, sehr beruhigend zu wissen das er noch weniger Daheim zu melden hat wie ich, was man aber nun nicht breit treten muss (behalten wir es also für uns).


Wir, André und ich, waren bzw. sind da was am schmieden. Im September steht ein großes Treffen an, 19 Leute überwiegend aus dem Reiseforum, sind an 3 Tagen an der LGKS (legurische Grenzkammstraße) um selbige zu Fahren, ein alter 55km langer Militärweg aus den Zeiten des ersten Weltkriegs, und wenn wir schon mal da sind, wir André und ich, wollen danach durch Süd-Frankreichs rüber zu den Pyrenäen und dieses spanisch-französischen Grenzgebirges vom Mittelmeer zum Atlantik, überwiegend über Schotter, durchqueren und zurück durch‘s zentrale Frankreich Richtung Heimat bereisen. Was wollen wir an Zeit, 3 Wochen, 21 Tage das ist ne Hausnummer die es ja erstmal zu verhandeln gilt.


Da die Familie nun in Süd Tirol, also auch ich, dort waren, könnt Ihr Euch denken das mein gerissener Plan aufging, passiert leider nicht so oft das Papa mal was durchbekommt, ein ewiges gäben und nähmen wie die Schwaben sagen, oder waren es die Pfälzer.


Andrés Plan ist da übrigens anders, er ist mehr auf der Strategie „Nudelholz“. Etwa 2 Wochen hat er Ausgang, wenn‘s dann länger dauert tut‘s ihm halt leid, ganz schön mutig.


Nun aber zu dieser Reise nach Süd- Tirol, der erste Teil beschreibt die Route entlang der Vogesen, durch die Schweiz, etwas Österreich und Italien bis nach Süd-Tirol, politisch auch Italien aber das sehen die Süd Tiroler sowas von anderes, dass macht sie mir aber wieder als Völkschen sehr sympathisch diese Dickköpfe, wie die Franzosen, tja... wie ich halt auch.


Da ich alleine unterwegs war gibt‘s nicht viele mehr als Route, Fotos, den ein oder anderen Eindruck und natürlich den Film zur Reise, genau genommen 2 Filme die fasst identisches zeigen aber unterschiedlich musikalisch unterlegt sind. Die Vimeo Variante ist für den „Rotweintyp“ gedacht und der Youtube Clip eher was für die Coffeeshop Fraktion, was zu Rauchen braucht ihr nicht denn nach knappen 30 Minuten im Gitarren Sound ist man dermassen high das es keinen Qualm mehr braucht. :-)  (..Filme findet ihr ganz unten..)


...

Gestartet bin ich Donnerstags den 04.Juli und ich hatte viel Zeit da erst am Sonntag die Familie in Dorf Tirol oberhalb Meran eintreffen wird, eine Route hatte ich getackert die entlang der Vogesen in die Schweiz führte, überwiegend durch die deutschsprachige Schweiz ging, mit dem Steinseegletscher den südlichsten Punkt markierte, entlang des Vierwaldstätter Sees ins Hinterland führte über einige kleine Pässe zum Furkajoch wo mir die diesjährige Historien Rallye entgegen kam, Flexenpass, Umbrail, Gavia um nur einige zu nennen.


Unterwegs wurde ich dann aber auch zum erstmal angesprochen, da als Mimoto erkannt, wegen der KTM 690R mit dem Defy Kit, die gibt‘s ja bisher nur 2 mal und Mimoto ist nur der echte wenn der Dicke drauf sitzt.


Erster Kontakt war nach dem Umbrailpass als mich der Stefan ansprach, auf nachfragen nur ein „ja der Stefan“ und ein Finger zeigte auf den Aufkleber des Bandit Forums.... wage erinnerte ich mich, ein eifriger Leser oder sollte ich sagen Zuschauer meiner Reisefilm, wau... man erkennt mich. Stefan mit Freundin Sandra, so lernt man sich kennen, wie schön. Wir quatschten noch ein wenig und schauten an den alten Serpentinen der Bormio Abfahrt des Stilfser Jochs herunter, machten unsere Fotos und nach Probesitzen auf meiner KTM durch Sandra die sich ganz interessiert an der 690er im Rohzustand zeigt,  trennten sich dann auch wieder unsere Wege,


Nett Euch kennen gelernt zu haben!


                         


Über den Gavia ging es weiter, erstaunlich wieviel Schnee und Eis noch auf dem kleinen Gipfelsee schwimmt.


         


Ich war bereits auf den letzten Metern, es ist schon Sonntag (ihr seht der Reisebericht ist wirklich kurz gefasst), als es es zum Passo dell Tonale hinauf geht. Die Verkehrsdichte hat nun auch merklich zugelegt und ich bin da wo der/die Filme anfangen, eine Baustelle, Ampelanlage wo ich wie auch alle anderen Biker nach vorne rolle und nach dem Biblischen Spruch: „die Letzten werden die Ersten sein“ kommt ich da als erstes weg und mache mich zum Pass, es ist schon Mittag vorbei, will oben was trinken, hab es also eilig. Jedenfalls als ich an der „Rastbude“ oben gegenüber des Kriegerdenkmal vom Bike absteige die zweite Begegnung des Tages, Babarazzi aus unserem Reiseforum spricht mich an, da wir uns persönlich nicht kennen, also nur aus dem Reiseforum heraus, hat er mich auch am Bike erkannt, ...die Zeiten wo manN sich unerkannt anschlich sind wohl endgültig vorbei. :-)


Babarazzi und sein Kumpel dessen Name mir leider entfallen ist.



Schön wenn man sich so kennen lernt! :-)


Wieder kann man feststellen, die Leute aus dem Reiseforum sind aus einem Holz geschnitzt, man versteht sich bereits beim ersten Zusammensitzen, wunderbar.


Nach einiger Zeit geht‘s weiter, ich meinen, die beiden ihren Weg.

Meran und Dorf Tirol ist schnell erreicht und ich freue mich auf die kommenden 10 Tage mit der Familie.  



...



Ein sehr schöner Familien Urlaub findet am 17. Juli sein Ende, die Familie bricht nach Hause auf und ich in die andere Richtung, habe mich mit Ryna und seiner Anni verabredet, 4 Tage bleiben mir nun um Heim zu fahren und unbedingt will ich doch wenigstens für ein paar Stunden nach Slovenien rüber, den Mangart rauf fahren.

Die Idee dort hin hatte ich bereits am Beginn des Sommerurlaubs und eigentlich wollte ich mit Vienna_Wolfe
(daWolf aus Wien) mich treffen aber dann hätte ich heute bereits sehr früh aufstehen müssen und über 350km nach Slovenien fahren und das mitten durch die Alpen, die Variante einen Tag früher aufzubrechen musste ich bereits recht früh begraben, ihr wisst schon - 21 Tage & September - und Wolf konnte definitiv nur am Vortag und heute, also blieb mir nur, um so näher der Termin kam, aus Vernunft heraus zu sagen - ein anderes mal Wolf.


Dann meldete sich Sir Ryna, jener aus dem Reiseforum, und schrieb das er und Anni bis zum Wochenende in Kärnten seien, das ergänzte sich hervorragend. Ich buchte im Hotel wo auch die beiden untergebracht waren für zwei Nächte ein Zimmer und heute war es so weit der Tag der Abreise in Dorf Tirol und der Anreise nach Kärnten und somit der Start des 2. Teil meiner Motorradreise.


  


Auch heute würde es wieder sehr warm werden. Meine Route führte über den Jaufenpass, auch schon das 2. mal in diesem Jahr, das Kofeljoch und den Furkelpass, ich bleibe auf der italienischen Seite fahre also nicht über den Stallersattel sondern nehme den Monte Croce Comelico unter die Räder und weil es schon spät ist lasse ich die Panoramica del Vette links liegen, mache mich über den Plöckenpass nach Kärnten rüber um im Hotel Alpenhof Strenge den Reiner und die Anni zu treffen. Nur wenige Minuten nach ihnen treffe ich dort ein, in voller Montur wird erstmal ein großes, oder waren es zwei, Radler abgepumpt, echt lecker nach einem schönen langen Tag.



Lecker...



Am nächsten Morgen geht es nicht zu früh los, Ryna überlasse ich die Route. Heute steht der Mangart auf dem Programm, das hin und wieder her ist mir recht egal, weiss ich doch das Ryna immer für schöne Strecke ein tolles Händchen hat. Mein Plan für die kommenden Tage entlang des Großglockner langsam mich wieder nach Hause zu schrauben, Sonntag vielleicht auch schon Samstag wieder zuhause sein, heute nur den Mangartpass und den erreiche ich indem ich mich an Ryna hänge.


Bis zum Mangart geht alles sehr zügig und abwechslungsreich, eine kleine Rast mit Blick auf das Tagesziel sollte aber auch noch sein.


Philosophieren über den Ort Vent... (Taschen zu!)




        


    Der Triglav 2.864m, höchster Berg Slovenien, dort ist unser Tagesziel der Mangartpass 2.677



Der Mangart, nach dem der obligatorische Eintritt von Ryna bezahlt ist geht‘s hoch, ganz hoch, auch wenn ein Schild Fussgänger und allen anderen verbietet kurz vorm Pass weiter zufahren, der Grund: „Erdrutsch“, hält uns das nicht wirklich ab. Die Spuren des Steinschlags sind noch gut zu sehen aber die Fläche ist geräumt. Oben angekommen stehen da noch andere Autos und Motorräder, alles böse Leute wie wir.


Für die geglückte Erstbesteigung bekommt Ryna sein Küsschen, mich küsst mal wieder keine.


        

             


Es war herrlich da oben, wirklich zum Niederknien, der Mangart gehört mit zum _Besten der Alpen den man meist legal befahren darf.


Die Fotos dazu wie zu allem anderen findet Ihr wie immer im Album.


Nach einiger Zeit war es Zeit ins Hotel umzukehren, auf kleinsten Wegen zurück, wäre es nicht so warm gewesen und die Eisdiele, die wir noch finden werden würden, früher gewesen hätte man richtig spass haben können, aber so an der Grenze zur Dehydrierung fällte es schwer zu geniessen. An einer Hauptstraßen Kreuzung dann die erlösende Eisdiele, garnicht ansehnlich aber sensationell lecker, ein Riesen Pott Eis verdrückte ich selber, nahe der inneren Unterkühlung ging es dann auf die letzten 20 Kilometer - Luftline - am Ende waren es 60km bis ins Hotel und die zogen sich wie Kaugummi. Belohnt wurde der Tag mit dem wunderbaren Abend im Hotel Alpenhof Strenge wo wir alle drei ein klitzekleines bisschen über den Durst tranken, Aspirin machte den kommenden Morgen erträglich.


Freitag Morgen. Die Tabletten wirkten bereits als ich am Frühstück sass. Schon bald auch auf dem Sattel, letzteres ist ne echte Übertreibung, nachdem ich mich von Anni und Ryna verabschiedet hatte und alles gute wünschten. Der Großglockner steht auf dem Programm und das es bereits richtig warm ist bin ich echt froh als es langsam hinauf Richtung Rest Gletscher geht.

Das Wetter ändert sich, viele Wolken und da ich nun schon seit gut 3 Wochen nur bestes Wetter hatte habe ich aus der Gewohnheit heraus versäumt mal den Wetterbericht zu schauen. Kurz vor Arlberg werden die Wolken langsam bedrohlich, es riecht schon nach Wolkenbruch als ich mich entscheide den Tunnel zu nehmen. 

Auf den letzten Kilometern im Tunnel kommen mir dann auch schon nasse PKWs entgegen, na klasse, als ich dann die Ausfahrt sehe habe ich glück das 100 Meter davor noch eine Parkbucht im Tunnel kommt.

  

Manche Fotos kann man garnicht so gut arrangieren wie sie sich ergeben.


Ich wurstelte mich also in die Plastikhose, was ein Akt wie ich den hasse, die Regenjacke ist da echt simple dagegen anzuziehen und kaum ist man drin schwitzt es sich voll, bähhh.


All zu lange fahre ich nicht im Regen aber von der Menge her hätte es gereicht mich bis auf die Unterhose zu durch nässen. Leider kommen immer wieder vereinzelte Schauern herunter so das ich der Hose mich erst kurz vor Straßburg entledige indem ich sie kurzerhand mit dem Messer zerschneide... dass scheiß Ding. (..sorry aber das musste jetzt sein..)


Straßbourg!?!?  ..ja ihr habt richtig gelesen. Als ich in Zell am Ziller so gegen 14 Uhr ne Pause machte hab ich mal so ein wenig mit dem Navi geschaut wie weit es den noch bis Heim wäre, die Route quer durch die Schweiz gelegt und mich entschlossen heute, also nicht morgen, Heim zu fahren, verrückt aber ich hatte kein Bock mehr, geht mir immer wieder so, wenn ich die Highlights einer Reise hinter mir habe ist es so als würde die Gravitation mich quer zum Erdmittelpunkt nach Hause ziehen wollen, hab kein Bock mehr eine weitere Nacht sonst wo zu bleiben, zumindest nicht auf dieser Reise.


Es ist 23:30 Uhr als ich Daheim ankomme und exakt auf den Meter 1000km für diesen Tag, also einmal Tanken mit der Defy Kit, und was soll ich sagen der Hintern war noch dran.


ENDE.

 
Pässeliste

Col de Fouchy
Glaubenbülenpass
Brünigpass
Sustenpass
Ibergeregg
Etzelpass
Hulftegg
Schwägalbpass
Furkajoch
Hochtannbergpass
Flexenpass
Arlbergpass
Finstermünzpass
Rechenpass
Umbrailpass
Stilfser Joch
Gaviapass
Passo del Tonale

Jaufenpass
Kofeljoch
Furkelpass
Monte Croce di Comelico
Cima di Sappada
Plöckenpass
Nassfeldpass
Sella Nevea
Passo del Pridel
Mangartpass
Alpen, Route rustikal
> Die Fotos <Album_ST_SL_201_1./Album_ST_SL_2013.html
Die Filme:

Musiktechnisch die Rotweinvariante auf Vimeo.
Die Filme:

Musiktechnisch die Coffeeshop Variante auf Youtube.

Filme:
siehe unten
> Die Fotos <Album_ST_SL_201_1./Album_ST_SL_2013.html