1. Tag von Ascain nach Santander (23.5)

In der Nacht zum 23.5.08 dachte ich schon ich hör nicht richtig, es regnete und wie es regnete. In den paar Stunden bis zum Aufstehen wird das doch wohl aufhören. Tat es dann auch bei bestem Wetter begangen wir unsere Motorradtour die uns in 7 Tage 2.800km weit führen sollte.

Über schöne enge Strassen fuhren wir das erste Tourhighlight an die kleine Felseninsel San Juan de Gaztelugatxe.


Abends bei leichtem Regen erreichten wir die Großstadt Santander an der Biskaya gelegen. In einem Hotel in der Innenstadt verbrachten wir die Nacht. Das Wetter änderte sich merklich, es nieselte und wurde recht kühl. Die Stadt selber ist sehenswert bei einem Chinesen aßen wir günstig und früh gingen wir schlafen.

 



  1. 2.Tag von Santander nach León (24.5.)


Bei kühlem Wetter und Nieselregen starteten wir den 2. Tag. Der Küste entlang bis etwas hinter Val de San Vicente wo sich das Wetter merklich wärmte und die Wolken weniger wurden.


Bei Val de San Vicente fuhren wir auf die As-114 eine kleine gut ausgebaute Strasse die sich durch Wechselkurven mit kaum einer geraden auszeichnet entlang einer Schlucht die an die Picos de Europa angrenzt. Eine herrliche Kurvenfahrerei war dass! 



Rainer war nicht ganz Glücklich mit dem Fahrgefühl auf  seiner Bandit, sie war so wie sie beladen war recht hecklastig, warum muss er aber auch sein Notebook bei der Tour dabei haben. Also haben wir umgeladen, ich nahm noch seinen Rucksack mit auf die BMW, die merkt sowieso nicht ob man mit oder ohne Sozia unterwegs ist also werden die 20 kg den Bock auch nicht fetter machen, und Rainer packte seinen Kleidersack nebst Büroausrüstung auf die Rücksitzbank seiner Bandit und dann passte auch das Fahrgefühl wieder.



Kurz vor Cabrales machten wir dann mal eine  kurze Mittagspause und aßen was.

Danach ging es der As-114 bis Cangas de Onis wo wir auf die N-625 wechselten und Südwärts fuhren. Diese schön geschwungen Strasse die in die Pico de Europa führt folgten wir bis wir kurz hinter Oseja de Sajambre auf de Le-244 wechselten nach Posada de Valdeón einer sehr schmalen Strasse die in schlechtem Zustand teilweise ein Teer - Schotter mix war. Dort kam uns eine BMW Adventure entgegen, na wenn die das schafft tun wir das dann wohl auch. Einzig machte mir nun aber der Benzinverbrauch von Rainer sorgen, die letzte Tanke war nun schon gut 150km hinter uns und die erwartete Tankstelle auf der N-625 war nicht, und auf diesem Feldweg  ähnlichen Sträßchen wird wohl auch keine kommen. Nach einiger Zeit, Rainer hatte schon vor 20 km auf Reserve gestellt kamen wir wieder auf etwas was denn Namen "Strasse" auch verdient. An einer Kurve trafen wir jemanden der wohl Vogelkundler war der uns erklärte das die nächste Tankstelle in Riano sei. Das würde knapp aber Rainer's Sprit würde reichen


An der Tankstelle in Riano angekommen wurde das Wetter nun merklich ungemütlich, häufig regnete es immer mal kurz unterbrochen von trockenen Abschnitten, aber die Temperatur war nun bei ca. 8°C angekommen, nun aber nix wie weiter nach León. Die Picos besuchen wir dann ja nochmals auf dem Rückweg was wir heute verpassen erleben wir halt dann.





3. Tag von León nach Burela am Atlantik. (25.5)

Kalt, sehr kalt war es am Morgen, das Thermometer zeigte 6°C aber die Strasse war wenigstens Trocken. Nach dem Tanken ging es über die C-623 nach Norden zur Atlantikküste. Nach einigen Kilometern lichtete sich auch so langsam der Hochnebel und die Sonne blickte hier und da durch, wie schon am Vortag würde sich das gegen Nachmittag aber wieder ändern und der Himmel wird sich zuziehen und gegen Abend werden wir die letzte Stunde im Regen fahren, die Temperaturen werden heute kaum über 12°C steigen. Die Landschaft die wir sehen erinnern mich an Irland und nicht an Spanien, der Norden ist schon was ganz anderes wie das übrige Spanien.




  1. 4.Tag von Burela nach Muros (26.5)

Heute geht es an Ende der alten Welt dem Kap Finisterre dem westlichsten Punkt unserer Reise. Das Wetter ist alles andere als gut, häufig regnet es, es ist kalt und irgendwie will die gute Laune nicht in mir hochsteigen. An La Coruna vorbei fahren wir auf direktem Weg und nicht der Küste entlang zum Kap. Das wir hier sicherlich eine schöne Landschaft versäumen ist mir klar nur bei dem Wetter wird deren Genuss recht zweifelhaft sein. Merkwürdig aber erfreulich ist das wenige Kilometer vor dem Kap der Himmel sich darüber öffnet, wir sehen das Blau des Himmels und ein wenig auch die Sonne, herrlich dieser kurze Moment am Ziel der Reise.



Nach dem Wetterwunder des sich öffneten Himmels ging es dann weiter der Küste Richtung Süden entlang. Es wurde gegen Abend wärmer und auch die Strasse trocknete ab, so dass noch ein paar schöne Kilometer folgen werden. In einer Linkskurve nach dem Örtchen Muros sahen wir dann ein sehr nett wirkendes kleines Hotel was sich als wahres Geschenk des Himmels erwies, günstig, sehr sauber, sehr geschmackvoll eingerichtet, einziges Problem die Küche hatte geschlossen und die 3 Kilometer perpedes  nach Muros waren für einen gehfaulen Menschen wie mich eindeutig zu viel, so dass der Hoteleigner kurzerhand anbot uns nach Muros zu fahre und auch wieder abzuholen, ....echt Klasse!

Unsere Empfehlung und Dank:   Hotel Punta Uia





5. Tag von Muros nach León über Santiago de Compostela (27.5)

Wer Nordspanien bereist kommt nicht umhin den Jakobsweg, oder heißt er neuerdings nicht Hape'sweg mehrfach zu kreuzen. Nach  Hape Kerkelings Buch "Ich bin dann mal Weg" dürfte nun fasst jeder deutsche mit diesem Pilgerweg vertraut sein, ich habe es übrigens als Hörbuch ein echter Ohrenschmaus den der Hape liest es selber. Da gibt es Hunderttausende von Menschen die Jahr für Jahr von den Pyrenäen bis Santiago de Compostela und nicht wenige bis nach Kap Finisterre, dem ultimativen Ende des Pilgerweges, gut und gerne 800km marschieren um sich und oder Gott zu finden, und nicht wenige finden was sie suchen.

Uns erleuchtet jedenfalls an diesem Morgen nur die Sonne und das ist wohl eher Zufall aber wer weiß, jedenfalls wird es auch heute nicht so bleiben.


An sich wollten wir weiter südlich bis nach Vigo welches kurz vor der Grenze nach Portugal liegt, sind dann aber auch wegen dem Wetter ziemlich direkt Richtung León gefahren um am Folgetag die Picos de Europa zu durchfahren, hoffen wir mal dass das Wetter einigermaßen passt. Von Santiago fuhren wir über Orense (N525) nach Ponferrada (N120) nach León. Das Wetter kühl und wechselhaft.

 

 

 


6. Tag von  León nach Reinosa (28.5)

Wieder sehr kühl an diesem Morgen ging es über die N630 nördlich bis kurz hinter das Örtchen Lena und dort auf die As-112 und dann auf die As-253 die über den Pass "alto de San Isidro" führt.


Dann ging es an der bereits bekannten Tankstelle bei Riano vorbei zum heutigen Highlight dem Mirador de Llesba. Dort bot sich uns bei kaltem Wind aber recht freundlichem Wetter ein fantastische Panorama, hier möchte ich auf den Bilderlink hinweisen wo alle Fotos der Reise gezeigt werden, die schönsten Fotos sind dort zu finden.


Über die Ca 282, Ca 280 und Ca 183 ging es nach Reinosa auf den letzten 80 km  kamen wir in einen Regenschauer hinein der uns im wahrsten Sinne des Wortes gewaschen hat, so dass ich und auch Rainer den Glauben na besseres Wetter entgültig verloren hier im Mai nochmals gutes Wetter vorzufinden. Alle Staustufen in Spanien waren bis oben hin gefüllt , der Wetterbericht hat bis auf manche Küstenbereiche nichts positives für die kommenden Tage zu vermelden, so dass wir den Entschluss fassten am kommenden Tag zum Auto, die Bikes zu verladen und heimwärts zu fahren.

 

 


7. Tag von  Reinosa nach Ascain und weiter nach Hause (29.5)

Die 300km bis nach Ascain waren ruck zuck gefahren, die Bikes verladen und wir auf der Autobahn nach Hause. Die letzten 3 Stunden von Metz nach Idar-Oberstein kamen wir in ein Gewitter / Unwetter das es in sich hatte aber im Auto konnten wir hier nur müde drüber lächeln, auch als wir an den beiden Ducatie Fahrern vorbeifuhren die nur mit Lederkombis wohl um diese Zeit kein Hotel mehr finden würden, harte Jungs die da.





Resümee:  

Nordspanien ist nicht eine sondern sicherlich zwei Reisen wert. Das nächste mal wird aber das sicher bei besserem Wetter geschehen, es gibt dort noch vieles zu entdecken. Land und Leute mag ich sehr!

 



Viele Grüße

Michael /mimoto

MotorradTour Nordspanien, von den Pyrenäen nach Kap Finisterre 

2008

Eine Motorradtour die zum Ende der alten Welt führt. [..Finisterre: abgeleitet von lat. finis terrae "Ende der Erde/Welt..] durch den hohen Norden von Spanien, von Ost nach West und West nach Ost.

Für die Anfahrt entschieden wir uns, Rainer und ich, die gut 1200km bis nach Ascain in den Pyrenäen mit einem PKW plus Anhänger zu fahren. Dies schont die Motorradreifen und macht es nur so möglich  Galizien von Deutschland aus zu besuchen ohne einen Reifenwechsel einplanen zu müssen. Alternativ wäre auch eine Zugfahrt nach Narbonne möglich gewesen diese ist allerdings weder günstig noch ist sie in unmittelbarer Nähe unseres Startpunktes. Ein zweiter Punkt spricht für die Anreise mit dem Anhänger, anders wie in allen anderen Ländern Europas darf man auf franz. Autobahnen mit Anhänger 130 km/h schnell fahren was die 1200km bis nach Ascain  in 11 bis 13 Stunden erreichbar macht, Morgens los und Abends dort dass geht dann sogar ohne Fahrerwechsel.

Am 22.Mai 2008 morgens um 6 Uhr ging die Reise in Idar-Oberstein los.

Über die franz. A4 bis Paris von da über die A10 bis Bordeaux und dort auf die N10 bis zum Ort Ascain der 5km Südlich von Saint-Jean-de-Luz einer Stadt die an der Biskaya an der Grenze zwischen Frankreich und Spanien liegt, ganz in der Nähe von Biarritz. Dort quartierten wir uns für die erste Nacht im Hotel Oberena ein, dort spricht man deutsch und kann kostenfrei das Zuggespann für eine Woche stehen lassen. Bei bestem Wetter trafen wir Abends um 18 Uhr im Hotel ein.