Motorrad    Tour   SPANIEN

2011
Andalusien  Sommer  Berge  Schnee, 4Biker onTour

NUR 9 TAGE ZEIT - DAVON 5 TAGE AUF DEM MOTORRAD

Das spanische Andalusien ist eine echte Herausforderung.


Etwa so groß wie Baden Württemberg und Bayern zusammen, es empfängt jeden mit traumhaften Landschaften und  schönst gelegenen Straßen.


Andalusien bietet sich über die Wintermonate bis in das Frühjahr hinein als Motorrad Reiseziel an. Die Sommermonate bis in den späten Herbst sind bereits zu heiß um angenehm in entsprechender Schutzkleidung Motorrad fahren zu können, zumindest dann wenn man auch etliche Kilometer fahren möchte.


Die eigentliche Herausforderung liegt in der Entfernung, bis Nerja, unserem diesjährigen Standort, sind es 2.300 km. Um dort Reifenschonend mit dem Motorrad hin zu kommen sind wir mit PKW und Hänger angereist. Ist man auf Höhe von Barcelona stellt sich das Gefühl ein bald habe man es geschafft, leider sind es dann noch immer fasst 1100km bis Nerja.


Zwei Tage, rund 20 Stunden im Auto, dass ist die  eigentliche Herausforderung. Da sollte man sich einander verstehen und auch die ein oder anderen Marotten der Mitfahrer wie auch diese die eigenen geduldig ertragen können.

Wir 4, Ulli, Jojo, Rainer und ich konnten es und liessen uns von den Strapazen nicht unterkriegen.


Hier in diesem Reisebuch werden nun die Tourenziele und Erlebnisse  beschrieben. Die von uns gefahren Straßen stehen als Download zur Verfügung, es gibt reichlich Fotos und Filme zum anschauen.


Ihr finden in der Menüleiste die Links zum Reisebericht den Fotos, Film und die GPS Routen.


Ich wünsche allen viel Freude beim Lesen und Anschauen unserer Reiseerlebnisse.


April 2011

Michael /mimoto

Wie bei allen Reisen war es auch auf der letzten Reise mit Rainer im Jahr 2010 (siehe Reisebuch Süd-Tirol-Schweiz) so das wir uns über kommenden Touren unterhielten. Dabei viel auch wiedermal der Name Andalusien.


Über den Winter entwickelt sich dann diese Idee in einen konkreten Plan. Da der Hänger für 3 Bikes und das Auto für 4 Personen Platz bietet fragten wir noch Jojo und Ulli ob sie mitfahren wollten und nach kurzem überlegen sagten sie zu, dies war  etwas überraschend da Jojo nicht viel übrig hat für Motorradfahrer die mit dem Hänger anreisen, dass hat er zumindest ein paar mal in der Vergangenheit so geäussert.


Ich machte mich dann mal an die Routenplanung, vorab ging an jeden eine Liste mit Zielen die ich vorschlug, diese wurde dann von den Mitfahrern um den ein oder anderen Punkt ergänzt. Daraus erstellte ich dann die Navigationsrouten die per KMZ - Format (GoogleEarth) an alle verteilt wurden.

Alle Routen bewegten sich so zwischen 400 und 600km daher war bei fasst allen ein nicht unerheblicher Autobahnanteil mit einkalkuliert um die Strecken  überhaupt an einem Tag bewältigen zu können, wir wollten ja schliesslich auch Fotos schiessen und Pausen machen.


Dann war es soweit, ein gewisses schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen als Jojo‘s und Ulli‘s  FJR dann tatsächlich auf dem Hänger verzurrt war und beide ins Auto einstiegen.


Morgens um 10 Uhr starteten wir am 27.03.2011 hier in Idar-Oberstein unsere Reise. Gegen Abend übernachteten wir nach etwas mehr als 850km in Nimes. Ein gutes Hotel mit sehr gutem Essen, einem Wein der Region und der erste Tag ging geruhsam bei guter Laune zu Ende.


Früh am Morgen des folgenden Tages ging es nun auf die letzten 1.450km bis Nerja. Nach ein paar Stunden waren wir schon auf Höhe von Barcelona und dennoch, vor uns lagen noch etwas mehr als 1000km. Als die Sonne bereits wieder unterging fanden wir dann in Nerja unser Hotel, es war bereits kurz vor 21 Uhr und es war beim einchecken nicht besonders lustig das es so aussah als wären unsere Zimmer nicht reserviert, dies stellte sich aber als Missverständnis herausstellte.


Nach einem guten Abendessen in der Stadt, aber an diesem Abend wäre wohl alles gut gewesen, ging es bald schon in die Falle.

PROLOG

Für ein fremdes Bett habe ich hier sehr gut geschlafen und da ich mit einer Milben Allergie gesegnet bin, die sich bei positivem Befall u.a. dadurch zeigt das ich morgens mit rot unterlaufenen Augen aufwache, so als wären diese die Nacht über in Chlorwasser gelegen, kann ich sagen - mein Bett war nicht nur bequem sondern auch rein!


Da es erst ab 8:30 Uhr Frühstück gab, ausreichend was das Angebot anging und mit ausgezeichnetem Kaffee, bei dem Preis darf man da nicht meckern, waren wir dann wie jeden Morgen, mit Ausnahme des 5. Tages, um kurz nach 9 Uhr bei den Motorrädern.


Ich muss ehrlich zugeben ich war etwas nervös vor der ersten Ausfahrt, Jojo  seines Zeichen Alpha- Tierchen und solange ich ihn kenne immer vorausfahrend überlies mir die Tourführung, ich fühlte mich wirklich geehrt das er zu so was überhaupt im Stande und bereit war, wie lange dieser Zustand anhalten würde war aber zu diesem Zeitpunkt nicht klar aber die Sorge war unbegründet, ich kann vorab sagen, er war brav wie nie. In den Urlaub mit dem Hänger und dann noch Teamfähig zweiter in der Reihe - räschbägt!


Zu Rainer muss ich hier nicht mehr viel erzählen, wenn wir am rollen sind ist er glücklich und wenn die Pausen nicht zu lange dauern noch viel mehr.


Erstmal ging es an die Tankstellen und zu meinem großen Erstaunen die Benzinpreise um 1,--€ gehören hier nun auch endgültig der Vergangenheit an, 1,33€/ Liter zwar immer noch günstiger wie bei uns aber wer wie ich immer noch in DM umrechnet kann es nur als Wucher empfinden.


Die ersten Kilometer führten entlang der Küste nach Westen bis Vélez-Málaga um dann in die Berge nach Norden zu fahren. Das Wetter war zu Anfang der ersten Tour sonnig aber um so weiter wir nach Norden kamen gab es Anzeichen das es wohl nicht den ganzen Tag so bleiben würde. Eine dicke Wolkenwalze drückte sich über die Berge und floss in Richtung Süden.


Bei Coin war dann der Himmel bereits voll geschlossen und obwohl wir nun auf dem Weg nach San Pedro bei Marbella in den Süden waren, wir wollten dort die A-397 (das A steht nicht für Autobahn) von Süd nach Nord weiter nach Ronda fahren, fing es an zu regnen, erst leicht dann stärker. Hinter uns im Norden sah es nun besser aus also entschlossen wir uns nach Coin umzukehren um die nicht weniger schön zu befahrene A-366, enger der Straßenverlauf aber landschaftlich schöner gelegen, zu nutzen um auf ihr nach Ronda dem Juwel Andalusiens zu kommen. Etwas nieselte es hier und da aber das Wetter wurde nun immer besser.


Was uns Motorradfahrer in Andalusien immer wieder nervös macht sind die Geier die hier überall über einem kreisen, dies lässt sich allerdings auch nicht vermeiden, was bei uns der Spatz ist hier der Geier. Beeindruckend anzuschauen sind sie aber dennoch.


Ronda, diese kleine Stadt gehört auch zu den weissen Städten / Dörfern  von Andalusien, sie liegt auf etwas mehr als 700 Meter in der Berglandschaft von Serranía de Ronda. Was Ronda so einzigartig macht ist die El Puente Nuevo, die neue Brücke welche im 18 Jahrhundert erbaut wurde.



Nach gut 20 Minuten ging es weiter nach Grazalena von dort zum Porte de Las Palomas bis nach Zahara am Zaharasee auf einer schönen Bergstraßen die sich vor den Aufgängen der Alpen nicht zu verstecken braucht, vielleicht der zweit schönste  Pass von Spanien (zumindest hier im Süden), den schönsten Spaniens haben wir nämlich erst Morgen auf dem Plan.


Oben auf dem Pass Porte de Las Palomas angekommen war die Enttäuschung erstmal groß weil sich hier dicker Nebel breit machte, aber nach ein paar Kurven gaben die Wolken den Blick ins Sonnen beschienen Tal mit Blick auf den Zaharasee frei, was für ein schöner Anblick.



In Zahara selbst wurden wir von engen und steilen Straßen empfangen, dass dies noch schmaler und noch steiler geht lernten wir in ein paar Tagen woanders noch kennen. In einem kleinen Kaffee machten wir hier erstmal rast.


Das Wetter hatte sich nun komplett auf Sonne eingestellt die aber schon wieder recht tief stand.


So wie wir gekommen waren fuhren wir wieder bis Ronda und dort auf die A-397 die wir am Morgen wegen schlechtem Wetter ausließen, bis zur Küste nach San Pedro, diese Straße ist einfach nur schön zu fahren, weite schnelle Kurven mit exzellentem Grip. Ich war nun schon 3 mal in Andalusien, das erste mal durchaus auch wegen dieser Strecke, bisher bin ich sie 7 oder 8 mal gefahren und bin immer wieder begeistert davon. Gut möglich das es nicht das letzte mal war.


Bei San Pedro ging es dann auf die Autobahn bis Nerja, um die Entfernungen zu den einzelnen Zielorten zu überbrücken war es nicht möglich ganz ohne die Nutzung dieser Schnellstraßen  auszukommen, die 120km bis Nerja waren so in einer Stunde erledigt.


Nach gut 510km und knapp nach 20 Uhr waren wir wieder wohlbehalten im Hotel, wie von Ulli und Jojo gewünscht war es einen kleinen Runde geblieben. ;-)


Am ersten Abend, den davor zähle ich nicht, ging es etwas weiter ins Städtchen. Demokratisch stimmten wir über den Ort des Abendessens ab, Rainer meinte zum Chinesen, wäre ich auch dabei gewesen, Jojo meinte nur NEIN: „..in Spanien gehen wir landestypisch!“ ...gesagt getan und schliesslich landeten wir bei einem Italiener. Wenn Jojo schon brav hinterher fährt darf er abends auch die Stimmenmehrheit haben. 

1.TAG RONDA, ZAHARA

2.TAG CABO DE GATA, ALTO DE VELEFIQUE

Cabo da Gada eine Naturschutzgebiet 140km östlich von Nerja gelegen war heute unser erstes Ziel, anders wie am Vortag ging es dieses mal auf der Hinfahrt über die Autobahn bis Almeria, vorher aber noch gut 40km an der Küstenstraße entlang was anfangs recht schön war.


Warum auch immer zeichnete Ulli zu Anfang sich durch eine gewissen fotografische Scheue aus was Jojo sichtlich Freude bereitete und mir die Lust am Abschuß nur steigerte, Treffer.


Danach ging es 100km auf die Autobahn und das war kein schöner Anblick der uns da links und rechts geboten wurde. Gewächshäuser, genauer, Fußballfeld große Zelte aus Plastikplanen von den Bergen bis zur Küste kreuz und quer. Dort werden wohl unsere Wintererdbeeren und sonstiges Gemüse in massen hergestellt. Da ich im März bereits Erdbeeren gegessen habe will ich nun nicht die moralische Keule schwingen aber nachdenklich machte mich dieser Anblick schon.


Dann endlich ging es entlang einem ewig langen Sandstrand, links Meersalzbecken, vereinzelte Häuser oder eher Bruchbuden die aber irgendwie dazu passten, wirkte alles wie ein verfallende Filmkulisse, eine Kirche die in keinem besseren Zustand war und rechts das endlos weite blaue Mittelmeer.


Es war bereits Mittag und wir machten rast in einem kleine Dorf mit dem Namen Morales. Herrlich die Sonne schien vom tiefdunkelblauen Himmel, eine frischer Wind wehte und in der Ferne konnte man die Schnee bedeckten Berge der Sierra Nevada erkennen. Das hier war Urlaub!


Ich lief bereits mit der Kamera umher und mehr im vorbeigehen bestellte ich Langostinos gebratene. Das die 10 Stück, lecker waren sie schon, dann 27,--€ kosteten sollte mir später auch nicht den Tag verderben.


Das war einfach nur traumhaft schön dort. Was für eine Location würde der Künstler sagen, unser eins ne geile Gegend.


Rainer sonnte sich, was er noch bereuen würde, Jojo und ich gingen auf Motivfang solange das Essen dauerte.




Jojo macht‘s richtig, immer erst die Preise abgleichen dann bestellen...

Ulli meinte nur sie würde gerne den Nachmittag dort verbringen und ich bin zu diesem Zeitpunkt noch davon ausgegangen das wir durchs Cabo da Gata durchfahren konnten was sich leider als unwahr herausstellte, eine Straße gab es zwar aber der letzte Teil war für Fahrzeuge gesperrt selbst fürs Motorrad war dort kein durchkommen. So hätte sie dort auch sitzen bleiben können, sorry.




Nach einiger Zeit ging es weiter zum Faro de Gata, dem Leuchtturm am Kap.


Das Kap, markiert fasst das Ende des Weges. Motive ohne Ende, die jagt war eröffnet.


Die Sonne knallte ordentlich, die 30° waren nicht mehr weit und direkt im Sonnenlicht schwitze man schon ordentlich. Dann ging es weiter, Jojo und Rainer hatten es irgendwie eilig und fuhren vor, dabei ging es rechts des Weges weiter, das verwaschene Sackgasenschild hat erstmal keine Bedeutung für mich, ich fuhr da erstmal lang soweit ich kam, verlieren würden wir uns schon nicht.


Zwar wurde der Tüchtige nicht mit einer freien Fahrt, dafür aber für einen gigantischen Ausblick belohnt. Keine 3 km weiter lag ein kleiner Berg direkt am Meer der etwa mit 300 Meter das Meer unter sich lies, dort oben war eine Funkstadion die man offiziell anfahren konnte. Dieser gab den kompletten Blick über das Naturschutzgebiet Cabo de Gata und einen sehr weiten Blick über das Meer preis, einfach nur herrlich.


Gut und gerne 5 Minuten hielt ich mich dort oben auf aber von Jojo, Ulli  und Rainer keine spur, dabei hatte ich die gesamt Strecke vom Leuchtturm bis hier im Blick.


Dann fuhr ich wieder zurück wie ich gekommen war.


Fasst am Leuchtturm kam mir dann die Karawane entgegen, kein Interesse an dem Berg und seinem Ausblick nur der Hinweis von Rainer das man nur kam weil er Jojo gesagt habe ich würde gelegentlich auch mal vom Motorrad runterfallen, was ja auch hier und da schon mal vorkam, so gesehen war das also eine Rettungsmission und keine touristische Ausfahrt. Ich setzte mich dann mal wieder nach vorne und wir fuhren zurück wie wir gekommen waren.


Am Ausgang von Cabo de Gata trennten sich dann unsere Wege, Jojo wollte auf direktem Weg nach Nerja was bedeutete 100km Plastikfolien Autobahn und nicht wenig Verkehr. Es war schon später Nachmittag und um sich mal Nerja näher anschauen zu können musste er diesen Weg wählen.


Rainer blieb bei mir und wir machten und auf den Weg in den Norden in die Sierra Nevada hinein, es wartete der Alto de Velefique auf uns ein atemberaubender Gebirgspass der sich hinter dem Zahara (Puerto de las Palomas) nicht zu verstecken braucht.


Zwischen Níjar und Lucainena de Las Torres kamen wir erstmal auf eine schöne Kurvenreiche Strecke, an kleinen Hügeln vorbei die mit Photovoltaik Feldern in einem mir bisher unbekannten Ausmass bebaut waren, nicht unerheblich viel Strom wird hier erzeugt aber auch eine große Menge an Ackerland geht hier sicher  verloren.



Kurven bis zum abwinken, der Nachmittag war nun fürs fahren reserviert, Rainer und ich hatten sichtlich unsern spass.


Dann kamen die geilen Kurven zum Alto hinauf, oben bei 1860 Meter war es angenehme 20°, ideales Motorradwetter hier. Während wir gestern mit unterschiedlicher Griffigkeit der Straßen auskommen mussten war das hier eine Rennstrecke.


Als die Sonne dann schon ziemlich flach hing kamen auch wir wieder an der Autobahn bei Almeria an und machten auf die letzten 140km des Tages, vorbei an den Plastikplanen. Deutlich nach 20 Uhr waren wir im Hotel und ich hatte bereits eine SMS von Jojo wo wir ihn und Ulli finden würden. Gegen 21 Uhr sassen wir dann wieder  landestypisch bei einem Mexikaner und tranken erstmal unseren Durst nieder.



Jojo erzählte das sie bei der Heimfahrt Pech hatten, er war über was drüber gefahren und hatte ein kleines Loch im Hinterreifen wo schnell die Luft entwich, bei allem Unglück aber den Dusel das es 50 Meter vor dem nächsten Reifendienst auffiel, so dass die ganz Angelegenheit schnell behoben war, ein Stopfen wie ihn Rainer bereits von mir auf unserer Bretagne Tour 2009 im Reifen hatte tat für den Rest der Reise das notwendige und verhinderte ein entweichen der Luft. Ein paar Lacher erntete dann noch Rainer als er uns seinen Sonnenbrand zeigte den er sich bei dem 30 minütigem Sonnenbad zugezogen hatte.


Für den kommenden Tag verabredeten wir die Gibraltartour, nicht allzu spät ging es dann für alle ins Hotel zurück.

Gibraltar gelegen wie Cabo de Garda am Vortag nur nicht im Osten sondern diesmal im Westen war unser Ziel, dies bedeutete wieder mit der Autobahn zu starten und diese dann für 180 km nicht zu verlassen, einfach nur ätzend, wie man es besser machen kann am Ende mehr dazu.


Gut 40 Kilometer vor dem ersten Ziel kann man diesen Felsen bereits in der Ferne sehen genauso wie das Atlasgebirge auf afrikanischer Seite, ein beeindruckender Anblick!


Echtes Grenzfeeling, wie junge Europäer es wohl kaum noch kennen, kommt auf wenn man nach British Gibraltar hineinfährt, nicht 2 sondern 3 Kontrollpunkte passiert man, diesmal wurde nur an einem der Ausweis angesehen, anders wie noch vor 2 Jahren mit Schorsch und Rainer, da haben wir an allen drei Punkten die Papiere zeigen müssen. Als wir da durch waren fährt man dann quer über den Start und Landebahn von Gibraltar, schon alles merkwürdig hier.


Nun ist man in Great Britannien man sieht Kinder in Schuluniformen, das einzige was fehlt ist der Linksverkehr, teilweise links gelenkte Autos und Lastwagen fahren rechts. Wir fahren die Seilbahn an die uns auf den Felsen und die Affen bringt.


„Jugend forscht“ oder „Primaten unter sich“, sucht Euch die passende Überschrift aus. :-)


Die Ansichten und Aussicht ist einzigartig. (...Schiffe, Tarifa, Afrika und so...)



Ganz ungefährlich sind die Viecher scheinbar nicht.



Nach 30 Minuten waren wir hier dann auch fertig und es ging schon wieder zu den Bikes. Jojo wollte noch zum Leuchturm von Gibraltar dort fuhren wir dann auch noch hin machten ein paar Fotos und verschwanden wieder wie wir gekommen waren.


Nun ging es Richtung Norden nach Arcos de la Frontera, diesen Ort wollte Jojo unbedingt besuchen. Kurz hinter Gibraltar machten wir aber erstmal wieder rast tranken und assen eine Kleinigkeit.


Ist vieles wie bei uns nur die Vögel sind im Schnitt deutlich größer.


Das Mittagessen war vorbei, wir ausgeruht, ging es weiter bis Arcos d. F. auf einer eher langweiligen Straße, nur unwesentlich interessanter als am Morgen die Autobahn, nach einer gefühlt langen Zeit sahen wir dann endlich Arcos de la Frontera hoch oben auf einem Berg dessen Hälfte wohl vor der Stadt abgebrochen war, so wirkte es jedenfalls auf mich.



Wir tankten noch vor der Stadt und Jojo der mit Ulli hier schonmal war fuhr nun vor, anders wie es mein Navi wollte aber Jojo wusste warum. Wenn ich in Zahara noch von schmalen und steilen Straßen schrieb muss ich hier schreiben sehr schmal und sehr steil, manche Stellen so schmal das ich mir nicht sicher war ob ich mit meinen weit ausladenden Koffern der KTM überhaupt hindurch passe und so steil das ich einmal beim anfahren auf Kopfsteinpflaster nicht sicher war ob die Traktion ausreicht ohne durchdrehendes Hinterrad da hoch zu kommen, für das erste mal echt zum Fürchten ganz davon abgesehen das Jojo gegen die Einbahnstraße fuhr, auch wenn unter dem Schild was stand das Motos wohl so fahren durften, nur bei Gegenverkehr - was hätten wir dann anstellen sollen?


Ich war jedenfalls heilfroh als wir oben auf dem zentralen Kirchplatz angekommen waren.


Wirklich schön hier, eine gute Idee von Ulli und Jojo hier herzufahren. Da es wiedermal spät war war es einer der wenigen Momente wo ich dachte das es schade ist das wir so wenig Zeit haben.


So wie wir gekommen waren sind wird dann wieder aus der Stadt herausgefahren und beim zweiten mal durch diese Sträßchen war es dann doch deutlich einfacher als vorher.

Ausgangs des Ortes tranken wir noch eine Kleinigkeit und machten uns wenig später wieder auf den Weg in Richtung Ronda.


Was heute den ganzen Tag fehlte waren schöne Straßen zum Motorradfahren und dies stand nun als nächstes auf dem Programm, hätte dies gefehlt wäre ich wohl von diesem Tag enttäuscht gewesen aber so passte sich alles zu einem perfekten Ganzen zusammen.


Die Straße bis El Bosque war noch recht einfach aber nach Grazalema war wieder der Knaller, Kurve an Kurve was hatten wir eine Freude dort hoch. Ronda vorbei ging es dann wieder nach San Pedro wo wir wieder auf die Autobahn wechselten und eine Stunde später in Nerja vor unserem Hotel standen.


Wiedermal erst nach 21 Uhr in der Stadt, was für‘s Essen dort im Süden von Spanien  recht früh ist, dennoch für uns sind es immer wieder anstrengende Tage, denn auch das Motorrad fahren macht müde. Diesen Abend verbrachten wir dann mal wieder landestypisch bei einem anderen, besseren Italiener. 

3.TAG GIBRALTAR, ARCOS DE LA FRONTERA

Obwohl bisher abends noch nicht viel getrunken, dass kam erst heute, war mir am letzten Abend irgendwie was entgangen, ich jedenfalls fuhr die Route nach Granada weil ich davon ausging das wir dort hin wollten.


Die andere noch ausstehende Tour nach Córdoba, davon ging ich weiter aus, fahren wir morgen.


Jedenfalls fuhren Jojo und Rainer schön hinter mir her, erstmal etwas Autobahn und auch mal daneben her, bei Motril ging es durch eine Felsenschlucht die auch in der Provence liegen könnte, wo uns ein wirklich eisiger Wind entgegen kam, keine 8° zeigte das Thermometer.


Die letzten Kilometer vor Granada sah man die Stadt schon von weitem, besonders diese bräunliche Glocke aus Smok über der Stadt viel negativ auf, hier auf 800 Meter wird geheizt und das noch weit in den an der Küste bereits sehr warmen April hinein, hier oben ist es da noch länger recht frisch.


Die Strecke nach Granada war jedenfalls schnell hinter uns und das Ziel war nicht die Alhambra selber sondern ein Hügel der auf der andern Seite des Tales gegenüber der Alhambra lag um von dort das Gemäuer und die Schnee bedeckten Bergen im Hintergrund der Festungsanlage zu fotografieren.


Dieser Fotopunkt lag recht versteckt in einem dicht besiedelten Stadtteil der gewissen Ähnlichkeit mit Arcos de la Frontera aufwies, schmale Straßen, Kopfsteinpflaster und weisse kleine Häuser allerdings waren die Steigungen hier nicht der Rede wert.


Und schon ging es wieder raus aus der Stadt, als es dann erstmal wieder Richtung Motril ging wurde Jojo wahrscheinlich misstrauisch wo den die Reise hinging, nach Córdoba musste man in die andere Richtung.


In einem kleine Dorf machten wir wiedermal eine Kaffeepause und schnell klärte sich  auf das ich da wohl was falsch verstanden hatte, nun waren wir aber mal auf dieser Route und ohne Murren blieben wir das nun auch.


Bei Béznar fuhren wir östlich in die Sierra Nevada hinein, kurz vor dem Ort Capileira tanken wir noch einmal und machten uns auf den Weg hinauf Richtung Mulhacén mit 3482 Meter der höchste Berg der Iberischen Halbinsel, wobei hinauf ganz schön geprahlt ist, etwa 13 Killometer kann man dort legal hinauf fahren und endet an einer Schranke bei etwa 1800 Meter , der Rest ist ein Fußmarsch von gut 40 Kilometer bis zum Gipfel. Aber die Strecke hat es in sich, was den Zustand angeht und die Aussicht.


Rückblick, als wir vor der Reise die Ziel absprachen gab es nur eine Bedingungen, diese lautete: „..wir fahren keinen Schotter oder sonstige sch.... Straßen!“


Mit meiner KTM Adventure ist der Begriff: „..sonstige sch... Straße“ ein ziemlich schwammiger, irgendwie verstand ich heute wohl alles falsch. ;-)


Spass hatten wir trotzdem alle, vor allem wegen der Landschaft drumherum.



In der einen Richtung Schneebedeckte Berge, auf der anderen das tief blaue Meer, überall weiße Dörfer in einer durch und durch saftig grünen Landschaft, das findet man in Andalusien allerdings nur im Frühjahr, im Sommer und Herbst ist hier alles gelb und verdorrt, das Frühjahr finde ich die schönste Zeit für Andalusien.


Dann ging es noch ein paar Stunden entlang der südlichen Sierra Nevada, viele, viele Kurven, stellenweise gab es ewig keine Geraden. Als die Sonne sich schon recht tief im Westen befand kamen kam es zu Äusserungen wie: „..der ist nicht gut drauf..“ - „warum?“ - „zuviele Kurven!“ - „Hä?“. Klarer Fall von dehydriert. Das legte sich aber schnell wieder. Gemeinsam kamen wir, wann auch sonst, kurz nach 20 Uhr  am Hotel an.


Auch wenn es heute die wenigsten Kilometer waren, es war auch kaum Autobahn dabei und auf Schotter und sch... Straßen lässt es sich auch nicht so flüssig fahren, keine Frage heute war mit der anstrengendste Tag der Tour, richtig schön war es aber auch.


Was dann an diesem Abend folgte war einfach nur herrlich. Müde waren wir sicher alle, und durstig, sehr durstig. Es startete beim Italiener (dem landestypischen vom Vorabend) mit Bier, Radler Cola und Wasser wie jeden Abend, wir assen hervorragend und irgend wann kam der erste Liter Sangria für die Herren der Runde, Ulli nicht - die musste uns später ins Hotel tragen. Der zweite Liter war dann auch schnell weg und der dritte ging auch wie nix in unsere Kehlen. Was haben wir geredet und gelacht, natürlich über uns selber, hach war das herrlich. Jojo brauchte auf dem Heimweg die halbe Straßenseite er hatte aber auch den meisten Durst, gefolgt von mir. Rainer hatte sicher nicht weniger Durst nur Jojo und ich tranken einfach schneller, dafür ging er aber von uns drei am geradesten. :-)


Ich für meinen Teil habe geschlafen wie ein Murmeltier, leider, wie sollte es an diesem Tag auch anders sein, hatte ich mal wieder nicht mitbekommen das wir später Frühstücken und die Córdoba Runde nicht fahren werden.


Das machte aber nix weil Rainer am nächsten Morgen, wie immer um 8:30 Uhr am Frühstückstisch sass und mir mitteilte das wir heute später Frühstücken.


Zu seiner Rettung muss ich sagen er hatte sein Notebook vor sich liegen und las im Internet irgend was welches wichtig für ihn war.

4.TAG GRANADA, SIERRA NEVADA, MULHACÉN

Ich für meinen Teil hatte keinen Kater aber Fit war auch irgendwie anders, wir schlenderten heute mal alle hinter Jojo her der zu Fuß wie am Vorabend nach Nerja marschierte, keine Ahnung was heute noch lief. Ein Stündchen sassen wir dann am Balkon de Europa, dem Aussichtspunkt von Nerja und der Namensteil „de Europa“ grenzt an Größenwahn.


Wir schauten den Katzen und Menschen zu die sich hier herumtrieben, letztere auch Fotos schossen, Eis schleckten einem Mexikaner der seinen Musikstand am Aufbauen war und seine Familie die Krimskram verkaufte und staunten über die logistische Meisterleitung wie schnell das alles Abgebaut war als ein Polizist hier entlang schlenderte. Da wurde mir mal wieder bewusst wie schwierig doch das Leben sein kann.


Nach der ersten Stunde wurde Rainer merklich nervös und ich lauerte nur auf den ersten Protest aus seinem Munde gen Jojo, es brodelte bereits in ihm, was hat er doch eine starkes Überdruckventil, hoffentlich gibt es keine Sauerei wenn er platzt.


Mir war es heute nach diesen 4 fantastischen Tagen und dem letzten Abend egal ob wir noch biken oder die Zeit in Nerja vergammeln.  Es wurde aber alles gut, so um den Mittag sassen wir auf dem Bike und Jojo gab das Ziel vor, ich sollte mit dem Navi aber vorfahren, ich weigerte mich etwa 2 Sekunden und dann waren wir wieder unterwegs.


Zuerst nach Torrox dann in den Norden bis nach Canillas de Aceituno wo wir in dem  Dorf wiedermal rasten, Kaffee tranken und über den letzen Abend lachten.


Weiter ging es nach Alhama de Granada, leider war es heute dunstig daher sah man die Schneebedeckten Berge hinter der Stadt nicht.


Nach einem kurzen Fotostop fuhren wir noch zum Embalse de Los Bermejales.


Der Blick auf der Staumauer zur zum Wasser abgewandten Seite beeindruckt mich immer wieder, hier mal mit meinem 15er Fishauge aufgenommen

Kurz nach der Staumauer machten wir dann noch einmal Rast bevor es zum letzten mal Richtung Hotel gehen würde.


Durch den Nationalpark Sierra de Tejera fuhren wir durch eine Landschaft die stark an die Canyon‘s in der Provence erinnern, die Strecke war schön allerdings der Straßenzustand nur auf der KTM angenehm zu ertragen.


Noch einmal war tanken angesagt aber nicht hier.



Es war noch hell als wir am Hotel ankamen und es schlich sich ein wenig Wehmut ein das es nun schon zu ende war und die kommenden 2 Tage im Auto würden sicherlich nicht zu den schönsten Momenten der Reise gehören.


Der Abend ist schnell erzählt, wir assen tatsächlich landestypisch bei einem gehobenen Spanier wobei wir was den Alkohol angeht es sehr genügsam angingen und da wir am kommenden Tag bereits um 7 Uhr los wollten war dieser Abend schnell vorbei.


Die Rückfahrt war wie geplant ohne Komplikationen, keiner platze und die Überdruckventile hielten dicht.


Das war sie nun unsere Reise nach Andalusien 2011.

5. TAG  NERJA, ALHAMA DE GRANADA

Lohnt es sich 9 Tage für nur 5 Tage mit dem Motorrad zu opfern, dies kann jeder nur für sich selber entscheiden und sicherlich ist auch entscheidend wann man diese Frage stellt, der letzte Tag der Heimreise im Auto würde sicher zu der ein oder anderen längeren Überlegung führen bevor ein eindeutiges ja oder nein geantwortet würde.


Ich für meinen Teil kann klar sagen ja, bei 21 Tage Zeit wären sicherlich der komplette Weg nach Andalusien mit dem Motorrad der richtige aber ende März und nur ein kleines Zeitfenster - dann eher nicht.


Speziell auf unsere Runden die ja wirklich im ganzen Andalusien stattfanden wäre es besser gewesen wir hätten an einem Ort angefangen, dort den PKW stehen gelassen und wären von Hotel zu Hotel mit dem Motorrad gependelt, um die Gepäckfrage etwas zu entspannen wäre denkbar gewesen pro Hotel zwei Nächte zu bleiben, also anreisen mit Gepäck und den zweiten Tag das Gepäck dann im Hotel dnur mit den Bikes in der Umgebung ohne Autobahn die schönen Ziele anzufahren um am folgende Tag in die nächste Region nun mit dem Gepäck zum nächsten Hotel weiter zu reisen. 2 Tage pro Hotel bedeutet dann für Andalusien ideale 10 Tage, 4 für hin und heimfahrt und 6 Tage für 3 Hotels.


Sonstige Kosten, neben dem Benzin, Hotel, Essen etc. muß man für den PKW mit Hänger für hin und Rückfahrt Saarbrücken - Nerja 228,--€ bezahlen. Die Motorräder kosten auf manchen Strecken in Spanien auch Autobahn Gebühr, die Strecke Nerja - Gibraltar z.B. ca. 6 € pro Bike (180km), nicht wenige Autobahnabschnitte sind ohne Gebühr zu befahren.



Zu guter letzt möchte ich mich bei Ulli, Jojo und Rainer herzlich bedanken ich hatte  auch gerade wegen Euch eine sehr schöne Zeit und sorry für den ein oder anderen Umweg.


Viele Grüße,


Idar-Oberstein im April 2011

Michael /mimoto


EPILOG