...oder wie auch immer der Titel heissen sollte.
Die Geschehnisse der letzten Tage UND meine Erfahrungen (verwitwet, 2 Kinder) haben mich veranlasst was zu schreiben. Das passt jetzt nicht auf Pauke , denn was die speziellen Problemstellungen und Lösungen bei unverheirateten sind, weiss ich nicht. Da werden andere sicherlich weiterhelfen können. (Übergang der Rente auf den Partner, etc. - vielleicht sollte man doch irgendwann heiraten ;-)).
An den Tipps wäre ich dann auch sehr interessiert, dazu können ja andere was schreiben. Nichts desto trotz sind einige der gelisteten Dinge sicherlich auch generell interessant.
...in der Reihenfolge, wie es mir einfiel. Ohne erhobenen Zeigefinger, nur mal aufzuzeigen, dass es sinnvoll ist sich damit irgendwann - je früher desto besser - zu beschäftigen. Wir hatten nichts zu Lebzeiten geregelt, kein Testament, einfach nichts. Ich gebe zu, das war leichtsinnig; aber als normale Arbeitnehmer (ich habe gemerkt, dass Unternehmer da - logischwerweise - ganz andere Wissenshorizonte haben) waren wir nicht so stark im drum Kümmern und Schriftstücke aufsetzen.
Zur Info (das tut zum Thema nichts, nur damit ihr nicht über meine Hintergründe spekulieren müsst; daher bitte am Thema bleiben; ich will nur zur WissensSammlung anregen): Die Dinge kamen bei mir auf, als meine Frau vor 5 Jahren plötzlich starb. Es gab bei uns glücklicherweise keine Probleme, da die Familie stabil, liebevoll und ohne jegliche Zerrüttungen war und ist. Aber es könnte auch anders laufen.
Ich garantiere keine absolute Richtigkeit der Angaben, es sind halt Dinge, die mir aufgrund meiner Erfahrungen wieder einfielen.
HausWenn keine Vereinbarung(Testament) da ist, erben die Kinder Anteile des gemeinsam gekauften Hauses. Ist eine Anschlussfinanzierung notwendig, muss das erwachsene Kind bei Abschuss der Finanzierung mit unterschreiben (obwohl es - in meinem Fall - Student ist und keinen Cent zahlt). Für das minderjährige Kind sollte man die Erziehungsberechtigung haben, sonst braucht man da sicherlich auch noch was... - das kann einem Steine in den Weg werfen (z.B. uncool, wenn das erwachsene Kind gerade per Work&Travel ein Jahr in Neuseeland wäre).
GirokontoDa sollten genügend Personen eine Vollmacht haben. Dummerweise gibt es keine Vollmachten (zumindest bei meiner Bank vor 5 Jahren), die erst wirken, wenn der Konto-Besitzer tot ist oder geistig nicht mehr zurechnungsfähig (Koma, etc.). D.h. man hat schon zu Lebzeiten eine/n Bevollmächtigten, der alles machen könnte. Nebenbei: Der Besitzer einer zweiten EC-Karte ist kein Kontoinhaber und darf nicht alles...
NotgroschenEine Beerdigung kostet immer mindestens 5k€, würde ich sagen.
Eine Krankenversicherung besteht nur für lebende; allein die 3 Tage Kühlschrank im Krankenhaus (bis der Transport in's Krematorium beauftragt ist) kosten einige hundert Euros...
Und der Notgroschen muss für bestimmte Personen im Falle eines Falles auch sofort verfügbar sein.
KinderMinderjährige Kinder werden erst mal vom Amt "betreut", wenn beide Elternteile sterben. Auch wenn Verwandte da sind.
Eine Sorgerechtsverfügung, auch Vormundsbestimmung genannt, ist imho auch deswegen gut, da Kinder sonst ggf. mit dem Vormundschaftsgericht in Kontakt kommen; das zusätzlich zum Tod der Eltern. Sicher nicht gut für die Psyche.
https://www.anwalt.de/rechtstipps/was-g ... 12992.htmlErben und Vererbenhttps://www.bmjv.de/SharedDocs/Publikat ... nFile&v=25RenteIch habe dann in wochenlanger Arbeit nach Feierabend versucht, die früheren Beschäftigungen und anrechenbaren Zeiten zu klären um die vollen Rentenzahlungen (Halbwaisenrente) für die Kinder zu bekommen. Wenn man sich nicht zu Lebzeiten darum gekümmert hat, kann das für die Hinterbliebenen ganz schön aufwändig sein - hat sich aber in meinem Fall gelohnt (eben, wenn die Kinder lange diese Rente beziehen, d.h. noch jung sind und spät anfangen zu Arbeiten).
Professionelle HilfeGeben, soweit ich mich erinnere, Anwälte, die sich darauf spezialisiert haben.
Lange Rede...Ein Testament wäre sinnvoll, Notgroschen auf dem Girokonto(oder sonstwo), eine Sorgerechtsverfügung und eine Dokumentation (Welche Versicherungen existieren, Zugangscodes für alles mögliche...).
Last but not least: Die
psychologische Hilfe des Krankenhauses oder der Kirche oder staatlicher Stellen habe ich schlussendlich nicht benötigt; sie war aber auch nicht wirklich vorhanden. Ich selber fiel nicht in ein Loch, mich hätte aber interessiert wie man mit einem 14-jährigen umgeht, der gerade seine Mutter verloren hat. Darauf habe ich keine Antwort gekommen. Mittlerweile ist der Bub 19 und pubertiert genauso wie alle anderen seines Alters... ...alles im grünen Bereich.
Martin
Edit von ryna
Klar ist beim Mitdiskutieren auch, dass wir Beteiligte aus mindestens drei Ländern und damit verschiedenen Gesetzeslagen haben! Ich bitte dies beim Lesen (und Schreiben) zu beachten!