ein paar Offroadverrükte gibts hier im Forum ja, und da hab ich einen kleinen aber aus meiner Sicht wunderschönen Tip.
Es war Mai 2018 und ich hatte zu viel Resturlaub vom Vorjahr, der noch verbraten werden musste. Pfingsturlaub war schon geplant. Mit der Familie im Campingbus nach Italien. Sommer, Sonne, Chillen...


Der Plan war folgender: Der Linesman von TransEuroTrail Slowenien TET Slovenia hat die Route im Westen des Landes deutlich verändert gegenüber dem Vorjahr, dass muss man ja mal anschaun... Also erst die ersten beiden Tage Anreise + Slowenien, dann einen Tag auf der Insel Krk (war ich noch nie, viele sagen es soll dort sehr schön sein) und dann gleich mal einsteigen in die TET Croatia (2 Tage inkl. Rückreise zur Familie nach Grado in Italien. So der Plan.
Am Tage des 16.05.2018 meinte es Poseidon nicht gut mit den Motorradfahrern. Der Wetterbericht war schon schlecht, die Realität noch viel schlechter. Daher lies ich mir etwas Zeit, weil der Wetterbericht für späten Vormittag etwas besseres Wetter vorhergesagt hatte. Ja, man hätte sich das Wetter auch schönreden können.... O.k. Am späten Vormittag also in die neuen auf Garantie getauschten Alpinestars GoreTex-Latschen und dank Held auch gleich über den Moppedzwirn die GoreTex-Regenhaut. Und ab auf die Bahn.
1. Stop Louis Mega-Store Eugendorf bei Salzburg. Mein Bruder hatte noch einen 20 € Gutschein der sonst verfallen würde. Rok-Strapse waren grad im Angebot und es liegt fast auf dem Weg. Als ich das Zeug im Koffer verpacken will, fällt mir das Kofferschloß entgegen


Nach etwa einer Stunde hab ich dann bemerkt, dass ich mir bei Louis noch ein paar neue Tex-Handschuhe hätte leisten sollen, die alten gaben ihren Dienst auf. Also Griffheizung an. Warm und nass ist besser als kalt und nass. Ja, Warm war die Griffheizung. Bald zu warm. Sogar sehr warm. Kurz vor Villach waren meine Hände dann durchgeschmort. Die Griffheizung lief nur noch auf Vollgas und ließ sich nicht mehr abschalten. Schöner

Es war schon später Nachmittag und ich immer noch in Österreich. Meinen Routenplan für heute kann ich über den Haufen werfen. Die Slowenische Grenzkammstraße kannte ich großteils schon. Also das Montana auf direkten Weg nach Görz (Gorizia) programmiert. Ankunftszeit: 19:00 Uhr


Kurz vor 19:00 laufe ich dann auch dort ein. Ein schöner kleiner Campingplatz, mitten im Grün. Nix los, Zelt aufstellen, das Wetter ist schön, es ist warm. Ich liege im Zelt. Der Urlaub kann beginnen


Der Wetterbericht für den nächsten Tag verspricht nichts gutes. Daher wird umgeplant und die Route verkürzt.

Gut wer noch daheim ein altes Windows Tablet


Und es gibt leckeres Essen:

und noch leckereres Frühstück:

Nach einem netten Plausch mit der Campingplatzchefin bin ich dann los. Die Platzbetreiber sind ein junges Pärchen, die den Platz grad aus dem Dornröschenschlaf erwecken. Ich glaube, dass das in 2-3 Jahren eine richtig coole Lokation sein wird, so ala "Camp Lazar in Kobarid." Also mein Geheimtip Camp Lijak.
Dann war aber noch das Thema mit dem Wetterbericht..... ich glaube der Chef vom Wetterdienst war im Urlaub und die Vorhersage hat der Praktikant gemacht. Er sollte die Jobwahl überdenken. Ich bin noch ohne Regenzwirn los obwohl es schon getröpfelt hat. Aber seht selber. Die ersten 3 1/2 Minuten sind an diesem Tag entstanden.
Das mit dem Regen ist ja schon nicht schön, aber die Ténéré mit dem Gepäck über das Gelände zu zirkeln kann schweißtreibend sein. Kurze Zeit nachdem ich von dem "Aussichtspunkt" (so schauts da bei schönem Wetter aus)" weg bin hat der Regen nochmal einen Zahn zugelegt. Die TET Route führte mich dann irgend wann an eine Pferdekoppel und ich sollte über die Grüne Wiese. Nasses Gras und dazwischen kindskopfgroße Steine. Die Pferde haben mit nicht ausgelacht, sie haben weg gesehen

Schnauze Voll, erneute Planänderung. Route Löschen. Neues Ziel: Camping Slamni - Insel Krk.
Ist schon immer wieder interessant was ein amerikanisches Navi für Straßen verwendet, wenn mann kürzeste Route ein gibt. Die Strecke führte mich bei schönstem Regenwetter durch eine dunkelgrüne Kurvenhölle. Die Strecke kaum breiter als ein PKW. Der kroatische Grenzer war sichtlich angepisst, als er wegen mir seine Augen öffnen sollte. Ich vermute an dem Grenzübergang war ich an dem Tag der erste. Es war ca. 14:00 Uhr. Der Regen begleitete mich noch durch Rijeka hindurch und mein schlauer Navigator wusste oft nicht, was er mir da jetzt grad für einen schmarrn anzeigt. Nach rund einer Stunde ungewolltem Sightseein in Rijeka war ich dann auch durch und es hörte endlich auch mal auf zu regnen.
An der Mautstation zur Insel Krk hab ich mir dann auch mal die Regepelle abgestreift. Es ist ca. 15:30 Uhr als ich auf dem Campingplatz einlaufe. Nix los, quasi alles frei, daher suche ich mir auch einen der besten Plätze aus:

Wer hatte denn schon mal so einen Zeltplatz:

Hinter mir ein etwa 65jähriger Wiener mit Lebensgefährtin im Wohnmobil. So ein großes Wohnmobil mit einer Heckgarage wo man Fahrräder, Campingstühle usw. verstaut. Er ist auf Europatour hat da hinten sämliche Freiräume für "Otterkringer


Bevor es dann in den Schlafsack ging. Route für den nächsten Tag war geplant (geklaut) https://www.gpsies.com/map.do?fileId=xlxeuqkbvtinspga" onclick="window.open(this.href);return false; und der Wetterbericht gab mir keinen Anlass für schlechten Schlaf.
Am nächsten Tag hatte ich dann wirklich den Spass des Jahres:
Es ging wirklich kilometerlang über super Tracks, gelegentlich sah man dann noch sowas:

Leider war ich zu früh dran, aber probiert hätte ich das Schweinderl gerne mal.
Nach dem spitzen Tag (mehr Zeit braucht man dann leider aber auch nicht) gab`s dann erst:

Eine "Feierabendhoibe"



Am nächsten Tag ging es dann auf die TET Croatia. Das wird dann noch evtl. eine neue Geschichte. Aber nur soviel. Um die Mittagszeit beim Brotzeit machen auf rund 1000 Meter über nN und Blick auf die Inseln der Kvarner ist mir aufgefallen, dass das Kupplungsseil nur noch an zwei Drähten hängt. Ich hatte zwar ein Reparaturset dabei, allerdings ein viel zu dünnes Seil und keine passende Zange. Ohne Kupplung weiter fahren wäre sehr fahrlässig gewesen. Werkstatt mitten im Nirgendwo zu finden echt doof. Auch kaum bewohnte Häuser. Erst eine Werkstatt in Senj konnte mir dann am Samstag Nachmittag helfen. Das hatte mir dann leider zu viel Zeit geskostet, so dass ein zurück auf die TET Route dazu geführt hätte, dass ich bei Dunkelheit noch irgendwo auf einem Berg gesessen hätte. Wäre zwar kein großes Problem, allerdings hatte ich am Vormittag noch eine Begegnung mit einer Braunbärin und zwei Jungen. Leider war die Cam nicht an

Fazit:
Die Insel Krk, eine Oase bei der es mich nicht angeregnet hat. Traumhaftes Enduroland welches ich sicherlich irgendwann nochmal besuchen werde.
VG
Roland