Vielen Dank für eure zahlreichen feedbacks.
Kurare - Die Stimmung am Ziel war natürlich etwas ganz spezielles und sicher bei jedem anders. Ich glaube, bei Gigl haben sich die Gedanken überschlagen, denn da kam viel zusammen. Das sich selbst gegebene Versprechen dieser Reise eingelöst; dem besten Freund ever seinen großen Wunsch erfüllt, zwei Haberer gefunden, die das mit ihm auf wunderbar harmonische Weise durchgezogen zu haben, schon über eine Woche von der geliebten Familie getrennt, schon über eine Woche täglich bei (anfangs) Regen, (später) Hitze meist jedoch angenehmen Temperaturen stundenlang auf dem Moped sitzen und dabei oft Naturschönheiten "erfahren", die ihn schon sehr beeindruckt haben. Ein Mix, der sicher so zum ersten Mal in dieser Intensität auf ihn einstürmte und ich bin sicher, die gute halbe Stunde, die wir ihn allein gelassen haben, hat ihm sehr gut getan.
Der Micha schwankte, so hab ich's empfunden, zwischen großer Nachdenklichkeit und Freude und Aktualität. Aktualität - da kam der Fotograf in ihm durch und er machte viele wunderbare, einfühlsame Bilder. Die Freude, am Ziel, eher Halbziel, denn wir mussten ja noch zurückfahren, einer Reise zu sein, die einen echten, tiefen Grund / Sinn hat. Nach den (ich vermute für ihn neuen) Erfahrungen, einige 1.000 km nur hinterher zu fahren und das genießen zu können. Und die Nachdenklichkeit, die der Grund der Reise ja vorgab. Diese Nachdenklichkeit wurde abends, als er die Bilder sichtete noch gesteigert. Sah er doch auf einigen Bildern, was er beim fotografieren gar nicht bemerkte. Hinter Gigl und mir war an der braunen Wand ein schwarzer Schriftzug: 2013 onTour. Das "onTour" war genauso geschrieben, wie es auf seinem Helm steht und 2013 war das Jahr in dem Michl starb und die Idee der Tour in Gigls Kopf entstand. Als er uns abends in einem einfachen Lokal, neben unserem Hotel direkt am Strand, mit einem äußerst freundlichen Wirt, der ausgezeichnetes Essen servierte, zeigte .... das war ein ganz besonderer Moment.
Meine Gedanken, (ich kannte den Michl ja nicht persönlich) kann ich am schlechtesten beschreiben, weil sie so wirr waren. Ich erninnerte mich, dass ich hier mit Liane schon war, hatte die paar 1.000 km in den Knochen und merkte davon eigentlich nichts, nahm die völlig unterschiedlichen Eindrücke der Menschen am Kap war (Touristen und Pilger), wahr, war gerührt über soviel Freundschaft - über den Tod hinaus - die der Gigl aufzubringen im Stande war. Irgendwie war ich leer. Klingt jetzt doof, profan, sexistisch und was weiß ich was noch alles, war aber so: Als ich dann das blonde bildhübsche Mädel im roten Kleid sah, war ich schlagartig wieder voll. Voll Lebensfreude, Lebenslust, und bereit für neue "Abenteuer". Nein, nein, nicht erotisch - Abenteuer Leben halt.
So, das musste auch mal raus. Sorry Karim, dass ich Dich jetzt vollgesoßt habe, aber Dein Komentar ließ bei mir die Situation nochmal Revue passieren.
Das gilt natürlich auch für alle anderen Kommentatoren. Ich hab mich wirklich über eure Kommentare gefreut, weil sie zeigen, dass ihr bereit wart, im Kopf so eine bisschen mitzureisen.
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Zuletzt geändert von maxmoto am Donnerstag 12. September 2019, 22:28, insgesamt 1-mal geändert.
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