(c)mimoto 2006, Erstellt: 19.07.2005 Überarbeitet: 12.10.2006  

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Wie geht's in die Kurve und vor allem wieder raus und warum fallen wir eigentlich nicht um ?


Es gibt viele Dinge im Leben die wir wie selbstverständlich tun und auch sehr oft beherrschen, darauf angesprochen dieses mal zu erklären wie wir es tun uns fragen "..wie mach ich den das nur?.."

Zu diesen Phänomenen gehören z.B. Dinge wie Kaffee aus einer Tasse trinken (..nein wir kippen nicht nur..) oder das aufdrehen des Gasdrehgriffes, insbesondere das umgreifen des selben wenn es bis zum Anschlag gehen soll, so gehört auch das Phänomen dazu ein Einspurfahrzeug in fahrt nicht umfällt und vor allem was sehr häufig noch zu erstaunen führt wie wir denn die Kurvenfahrt beim Motorrad oder Fahrrad einleiten...

Einige von uns sind Eltern oder haben Kinder in der Verwandtschaft, auf die Frage "...du, wie geht eigentlich Fahrradfahren, wie mach ich das?.." wäre eine Antwort "...das musst du lernen!.." , die allermeisten haben es so wohl auch so "gelernt", eine Steigerung wäre noch "versuch dabei nicht umzufallen!", so etwas nennt man dann wohl "learning by doing".

Irgendwann, ein paar Pflaster und blaue Flecke später, können wir es, nur wie es geht "wissen" wir eigentlich immer noch nicht, macht nichts, Hauptsache es klappt!?  Weit gefehlt, es zu wissen wie es geht und nicht nur zu beherrschen macht uns zu besseren Motorradfahrern.

Bleiben wir beim Kind, wie kann Papa oder Mama dem oder der kleinen verbal helfen das es schneller und mit weniger Plesuren klappt? ...ganz einfach mit folgendem Satz "...achte darauf das du immer versuchst in die Richtung zu lenken in welche das Fahrrad umfallen will .

Da es so ist, bedeutet dies, das ein Einspurfahrzeug sich auf die Seite zu legen gedenkt wo wir nicht hinlenken, ergo wenn ich nach links lenke "fällt" es nach rechts und wenn ich nach rechts lenke fällt es nach links

Dieser Umstand den alle Zweiradfahrer beherrschen müssen und viele auch darüber wissen, ist auch die Erklärung warum selbe bei einer ersten Probefahrt mit einem Motorrad mit Beiwagen (..mit starrer Verbindung..) anfangs nicht in der Lage sind Kurven zu fahren weil sie intuitiv nach links lenken weil sie rechts möchten aber ein Zweispurfahrzeug nun mal nur dahin rollt wo auch die Räder hinlenken, somit verhält sich ein Moto mit Beiwagen wie ein Auto.


Diese Verhalten ist auch mit ein Grund warum ein Motorrad in fahrt nicht einfach umfällt, durch den Nachlauf an dem Vorderrad ist gewährleistet, dass das Rad sich immer in die Kippbewegung des Motorrades reindreht und somit wieder aufgestellt wird, das bedeutet das wir eigentlich nie geradeaus fahren sondern ständig in Schlangenlinie, natürlich mit ganz geringen Ausschlägen.

Wer es nicht glaubt probierte es aus, fahrt mit dem Motorrad oder dem Fahrrad auf eine gerade Strecke, beide Hände vom Lenker, so dass es geradeaus rollt und drückt einfach mal mit dem linken Handballen an die linken Lenkerhälfte nach vorne, das Motorrad wird eine Linkskurve einleiten obwohl ihr dem Lenker einen Impuls gegeben habt der diesen nach rechts gedreht hat... keine Angst ihr fallt nicht um, da sobald ihr den Druck nachlasst das Motorrad sich wieder aufrichtet, vollautomatisch.

 

Eine Anmerkung noch, nicht wenige sind auch der Meinung das die Rotation der Räder ein Motorrad oder Fahrrad nicht umfallen lassen, dies ist leider auch eine falsche Annahme. Die Rotationskräfte wirken erst ab ca. 30 km/h, wären sie für das nicht umfallen des Rades verantwortlich würden wir mit dem Fahrrad, wo man meist deutlich langsamer fährt, nicht fahren können. Sie haben lediglich eine stabilisierende Wirkung, dies kann man sehr schnell beweisen wenn man z.B. bei einem Fahrrad die Lenkung komplett blockiert, so dass keinerlei Lenkbewegungen mehr möglich sind, man fällt gnadenlos auf die schnauze Gewichtsverlagerung oder Rotation hin oder her, ohne ständiges gegenläufiges Lenken funktioniert kein Einspurfahrzeug.

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